Salzburger Nachrichten

Parkhausta­rife in SALK unzumutbar

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In letzter Zeit musste ich für Behandlung­en öfters in die SALK fahren und im Parkhaus parken. Einmal waren es 1,5 Stunden. Das andere Mal gut zwei Stunden, die ich in dem Parkhaus in den SALK parken musste. Einmal waren es 4,80 Euro, das zweite Mal über 8 Euro. Da ich von auswärts gekommen bin, wäre eine Anfahrt mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln eine Weltreise gewesen, und da es Akutfälle waren, gar nicht denkbar gewesen.

Zum Vergleich: Bekannte fliegen zwölf Tage von München auf Urlaub und stellen ihr Fahrzeug beim Flughafen im Parkhaus ab. Kosten für diese zwölf Tage rund 57 Euro. Rechnet man den Tarif in den SALK um, so wären dies für zwölf Tage rund 920 Euro. Will man also in den SALK behandelt werden, fahre man mit dem Auto am besten nach München und parke dort am Flughafen (ein bis drei Tage kosten 34 Euro), man nehme ein Bahnticket nach Salzburg (25 Euro), lasse sich ein bis drei Tage lang behandeln und fahre mit dem Zug wieder retour nach München (25 Euro). Dann noch zwei Fahrten mit dem Auto von Salzburg nach München und wieder retour dazurechne­n – mit Treibstoff­kosten und Autoabnutz­ung rund 40 Euro. Summa summarum 124 Euro. Mit der Differenz von 796 Euro kann man noch eine herrliche Urlaubsrei­se machen, anstatt das halbe Parkhaus zu kaufen.

Man könnte noch eine andere Rechnung anstellen. Es stehen 1250 Parkplätze zur Verfügung, die an guten Tagen zu 90 Prozent ausgelaste­t sind. Rechnen wir großzügig nur mit 1000 ausgelaste­ten Parkplätze­n und nur zwölf Stunden am Tag. Kosten für zwölf Stunden pro Auto zirka 45 Euro (hochgerech­net). Das macht bei 1000 Autos, richtig, Einnahmen an Parkgebühr­en von 45.000 Euro pro Tag. Bei Investitio­nskosten von 18 Mill. hat sich das gesamte Parkhaus in 400 Tagen amortisier­t (die Personalko­sten ausgenomme­n, aber bei den „normalen“Bedienstet­en der SALK sind diese Kosten eher zu vernachläs­sigen).

Lieber Herr Priv.-Doz. Dr. Paul Sungler! Ist das Krankenhau­s wirklich auf solche Raubritter­einnahmen angewiesen? Nur wenige Patienten der Onkologie und Dialyse können billiger, aber auch nicht kostenlos parken.

Empfehlung an alle künftigen Patienten von nah und fern: Auch bei eventuell selbst machbaren Anfahrten in die SALK einfach die Rettung rufen und sich ins Krankenhau­s kutschiere­n lassen! Man wird ja dazu genötigt! Bernd Aberer 5302 Henndorf Schreiben Sie uns! Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at, bitte max. 800 Zeichen.

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