Teehaus Demmer plant eine Filiale in Salzburg
Die Tee- und Brötchenspezialisten Demmer und Trzesniewski, die beide zum Wiener Handelshaus Demmer GmbH gehören, sind seit Juni in neuer Hand. Das Traditionsunternehmen will weiter wachsen – mit Tee vor allem im Firmengeschäft und im Westen Österreichs. Leichter lässt sich Geld aber mit den bestrichenen Brötchen verdienen: „Hungrig ist man anscheinend öfter“, so Johanna Birnstingl-Rumpl, Leiterin des Teegeschäfts.
Der Brite Andrew Demmer hatte die 1902 gegründete Brötchenfirma 1978 von Maria Trzesniewski übernommen und 1981 mit dem Teegeschäft begonnen. Mit 72 Jahren verkaufte er heuer das Geschäft an die langjährigen Mitarbeiter Johanna BirnstinglRumpl, Siegfried Kugler und Manfred Österreicher. Der Geschäftsbereich Trzesniewski wird weiter von Sabine Weiß geführt, Birnstingl-Rumpl leitet wie bisher die Teeschiene. Demmer selbst ist jetzt FranchisePartner für die Filiale in der Wiener Mölker Bastei.
Bei den vor allem in Wien bekannten Brötchen werden nach wie vor die Klassiker „Ei mit Ei“und „Speck mit Ei“am häufigsten verkauft. Man versuche aber auch Trends abzudecken und serviere zum Beispiel ein veganes Brötchen. Bei Tee sind Earl Grey, japanische Grüntees und Früchteteesorten beliebt. Besonders experimentierfreudig sei die junge Generation, „bis hin zur Frage: Kann man das rauchen?“, scherzt die Demmer-Chefin. Generell seien die Österreicher „leider keine Teetrinker“. Trotzdem gebe es noch Potenzial, besonders bei Unternehmen, die bereits Trzesniewski-Kunden seien. Birnstingl-Rumpl wünscht sich, dass in den Teeküchen „statt zu viel Kaffee“lieber mehr Earl Grey und Co. getrunken werde. Auch in der Gastronomie und Hotellerie gebe es noch was zu holen, hier sei man österreichweit vertreten. Weitere Teehäuser plane man vor allem im Westen, etwa in Salzburg und Innsbruck. In Wien sei noch Platz für einen weiteren Brötchen-Standort.
Im Wirtschaftsjahr 2016/2017 wurden zehn Millionen Euro Umsatz erzielt – 5,9 Millionen davon mit den bestrichenen Brotschnitten, der Rest mit Tee. Der Gewinn vor Steuern lag laut Firmenangaben bei knapp 800.000 Euro.