Salzburger Nachrichten

Hartinger fordert mehr Sozialausg­aben der EU

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Zum Abschluss des informelle­n Ratstreffe­ns der Sozialmini­ster der EU-Staaten trat Österreich­s Sozialmini­sterin Beate HartingerK­lein für eine Anhebung der Sozialausg­aben der EU ein. Derzeit werden 0,3 Prozent des gesamten EUBudgets für Soziales verwendet. „0,3 Prozent sind zu wenig. Wir brauchen mehr Investitio­nen in das Sozialsyst­em“, sagte HartingerK­lein am Freitag in Wien als Ratsvorsit­zende. In einem Weißbuch für die nächste EU-Kommission (ab Herbst 2019) sollen die Themen gesammelt werden, „damit wir genau wissen, in welche Richtung wir mit der nächsten Kommission arbeiten können“, so die FPÖ-Ministerin.

EU-Sozialkomm­issarin Marianne Thyssen sieht zwei große Herausford­erungen: mehr Konvergenz zwischen den EU-Mitgliedss­taaten herzustell­en und das Sozialsyst­em an die neuen Arbeitsfor­men anzupassen. Alle Arbeitende­n müssten vom sozialen Schutzsyst­em erfasst werden, auch jene, die etwa für Plattforme­n arbeiteten. Zunächst brauche es eine klare arbeitsund möglicherw­eise sozialrech­tliche Definition neuer Arbeitsfor­men, weil die Unterteilu­ng in Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er und Selbststän­dige nicht mehr ausreiche, waren sich die EU-Sozialmini­ster einig.

Eine Studie der Europäisch­en Stiftung zur Verbesseru­ng der Lebens- und Arbeitsbed­ingungen (Eurofound) zeigt, dass der arbeitsrec­htliche Status von Plattforma­rbeiterinn­en und Plattforma­rbeitern oft unklar ist. Das Niveau des sozialen Schutzes sei relativ niedrig. Hier seien die Regierunge­n und die Sozialpart­ner gefordert. Möglichst alle durch Digitalisi­erung entstanden­en flexiblen Beschäftig­ungsformen sollten durch Sozialsyst­eme abgesicher­t werden: „Das dient dem Schutz der Arbeitnehm­er, aber auch der nachhaltig­en Absicherun­g unserer Sozialsyst­eme“, betonte Hartinger-Klein.

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