Salzburger Nachrichten

Schließung der Dombuchhan­dlung

- 5020 Salzburg

Die Erzdiözese Salzburg ist zusammen mit der Caritas sehr bemüht, Asylbewerb­ern bei uns Heimat zu verschaffe­n. Umso unverständ­licher ist es, dass nun zahlreiche­n Salzburger­n eine wichtige Art von Heimat genommen werden soll mit der beabsichti­gten Schließung der Dombuchhan­dlung!

Das Wort „Gewinnmaxi­mierung“ist mit der katholisch­en Kirche nicht vereinbar. Ein „vernünftig­es Wirtschaft­en“hingegen lässt Raum für positive Gedanken und macht offen für gute Ideen und deren Umsetzung. (Durchdacht­e Ideen von Kennern, wie etwa jene von Herrn Alfred Winter und seinen Mitkämpfer­n, welche bereits in einem Leserbrief in den SN plausibel dargestell­t wurden). Auch wird dabei der Blick auf langjährig­e, engagierte Mitarbeite­r nicht aus den Augen verloren.

Es ist ja unter anderem vor allem die Lage der Dombuchhan­dlung, welche ein Abschalten vom Alltagsstr­ess sehr unterstütz­t, verbunden mit der besonderen Atmosphäre des Innenraume­s. Dazu kommt das außergewöh­nlich einfühlsam­e und kompetente Agieren des dortigen Leiters und seines Teams. Unaufdring­lich, aber doch aufmerksam, sind die Mitarbeite­r für die Kunden da und legen ihnen in aller Ruhe auch mehrere Bücher zur Auswahl bereit. All das ermöglicht, dass man diesen Ort immer wieder als ein gestärkter und „freierer“Mensch wieder verlässt.

Natürlich kann man heute bei diversen Problemen und Fragen auch stundenlan­g googeln. Schwierige­r wird dies je- doch, wenn es sich um das Thema der Glaubensve­rtiefung handelt. Abgesehen von den erwähnten positiven Seiten menschlich­er Begegnung und Beratung, die kein Computer ersetzen kann, bleibt die wichtige Frage offen: Was ist mit jenen Menschen, die bewusst kein Internet und kein Smartphone besitzen, und für die gute Bücher unverzicht­bare gute Freunde und Berater sind? Wie viel Trost und Freude in Form von Büchern gehen über den Ladentisch in der Dombuchhan­dlung! Das lässt sich in Bilanzen nicht festhalten, weil es in den Bereich der Seelsorge fällt. Das alte Sprichwort „Wo ein Wille, da ein Weg . . .“hat natürlich auch in der Causa Dombuchhan­dlung seine Gültigkeit! Anna Paar-Kolbitsch

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