Ein Amerikaner will Europas Rechte vereinen
Donald Trumps Ex-Stratege versucht sein Glück in Europa. Steve Bannons Mission ist die Unterwanderung der EU.
Steve Bannon träumt seit geraumer Zeit von einer rechten Internationalen. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps trommelte dessen Chefstratege die Französin Marine Le Pen, den Briten Nigel Farage, den Niederländer Geert Wilders und andere Populisten zusammen. Mit der Gründung der Stiftung „The Movement“nimmt das Bündnis nun Gestalt an.
Bannon tut dies mit Rückendeckung aus den USA und Russland, deren Regierungen die Europäische Union erklärtermaßen schwächen wollen. Der Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, nannte es nach Ankunft in Berlin seine Aufgabe, den Rechtspopulisten in Europa zu helfen.
Mit der Bannon-Organisation gibt es künftig eine Schaltzentrale im Herzen Europas, von der aus die Zerstörung des großen Friedenswerks auf dem Kontinent betrieben werden soll. Ob die „Bewegung“von rechten Milliardären aus den USA oder direkt aus Moskau ihr Geld erhält, macht nur marginal einen Unterschied. Denn beide verfolgen dasselbe Ziel: Europa spalten und schwächen. Mindestens das sollte AfD, FPÖ & Co. zu denken geben. Warum wohl investieren Nationalisten aus Russland und den USA so massiv in die Unterminierung der Europäischen Union? Die Antwort liegt auf der Hand. Weil es sehr viel einfacher ist, kleinen Nationalstaaten ihren Willen aufzuzwingen als einem starken Europa mit einer halben Milliarde Menschen.
Einem Flickenteppich aus kleinen Nationalstaaten drohte das gleiche Schicksal wie Großbritannien, das durch den Brexit massiv an Wohlstand und globaler Bedeutung verlieren wird. Kein Wunder, dass von Nigel Farage und anderen Agitatoren weit und breit nichts mehr zu sehen ist. Die Suppe müssen alle anderen auslöffeln.
Bannons Versuch, die Totengräber Europas in einem Sammelbecken zu vereinen, muss als das verstanden werden, was er ist: ein Angriff in die inneren Angelegenheiten. Erträumt von Putin, unterstützt von Trump und finanziert aus düsteren Kanälen im Ausland. Dieses Paradox einer rechten Internationalen sollte eigentlich nicht schwer zu durchschauen sein. Und es verdient eine klare Antwort.
Es muss sehr genau geprüft werden, ob gegen Gesetze verstoßen wird und woher das Geld kommt.
Doch in erster Linie bleibt es die Aufgabe der Zivilgesellschaft, zu verhindern, dass dieses bräunliche US-Gespenst auf dem Kontinent sein Unwesen treiben darf. Der amerikanische National-Chauvinist ist nicht willkommen in Europa. Bannon, go home!