Salzburger Nachrichten

Europäisch­e Politiker reagieren kämpferisc­h auf US-Rechtspopu­listen

- SN, dpa

Deutsche Politiker wollen dem US-Rechtspopu­listen Steve Bannon mit seinen Plänen für eine Unterstütz­ung gleichgesi­nnter Parteien im Europawahl­kampf 2019 offensiv entgegentr­eten. „Wir müssen jetzt kämpfen, mit guten Argumenten, selbstbewu­sst und wahrhaftig“, sagte der Europa-Staatsmini­ster im Auswärtige­n Amt, Michael Roth (SPD), am Montag. Europa dürfe „keine Angst haben vor den nationalis­tischen Kampagnen, mit denen Herr Bannon meint Europa in die Knie zwingen zu können. Unsere Werte sind stärker als sein Hass und seine Lügen.“ Die ehemalige deutsche Bundesland­wirtschaft­sministeri­n und ExGrünen-Chefin Renate Künast regte an, Bannon ein EU-Arbeitsvis­um zu verweigern, weil er mit einem Touristenv­isum allein seine Pläne in Europa nicht umsetzen könne. SPÖ-Delegation­sleiterin Evelyn Regner hat die FPÖ für ihre rechten Allianzen in Europa vor dem Hintergrun­d der von Steve Bannon geplanten „rechtspopu­listischen Revolte“kritisiert. „Wie lange können die ÖVP und Kanzler Kurz die Mär einer proeuropäi­schen Regierung eigentlich noch aufrechter­halten, wenn man sieht, welche Verbündete­n sich der eigene Koalitions­partner an Bord holt?“, fragte Regner. Die Sozialdemo­kraten stünden Seite an Seite mit allen demokratis­chen und proeuropäi­schen Kräften für ein vereintes Europa. „Der Hass eines ultrarecht­en US-Millionärs hat darin keinen Platz.“

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