Wir wollen, dass endlich regiert wird
Wo ist die ÖVP? Mit dieser Fragestellung wurde in den SN vom 21. 7. ein Gastkommentar von Frau Eva Rossmann veröffentlicht. Abgesehen davon, dass mir die Verfasserin bisher gelegentlich als der linken „Reichshälfte“zugehörig aufgefallen ist, erscheint es logisch, dass der Inhalt sehr polemisch ausgefallen ist.
Ich habe die ÖVP gewählt und sehe keine Zertrümmerung der Sozialpartnerschaft, auch wenn der ÖGB mit Pflastersteinen und Grablichtern agiert. Das sind Methoden, die auch Ihnen, Frau Rossmann, zu denken ge- ben sollten. Außerdem sollten Sie zur Kenntnis nehmen, dass in der überwiegenden Mehrheit der Betriebe die Zusammenarbeit zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer bevorzugt und Klassenkampf abgelehnt wird. Im Zusammenhang mit der Einsparung bei Projekten zu Gewalt gegen Frauen im Innenministerium hätte es Ihnen bei etwas weniger einseitigem politischen Fanatismus auffallen müssen, dass hier bereits andere zielführende Überlegungen angestellt werden. Vielleicht erkundigen Sie sich bei Staatssekretärin Karoline Edtstadler über den wahren Sachverhalt. In der Flüchtlingsfrage braucht die ÖVP Ihre Belehrungen nicht, wir alle wollen keine Wiederholung der Verhältnisse von 2015 und eine kontrollierte Migration und Integration. Zu den zu Recht umstrittenen Äußerungen des FPÖ-EU-Abgeordneten haben sich die zwei führenden EU-Politiker der ÖVP, Karas und Hahn, entsprechend geäußert, eine weitere Stellungnahme des Kanzlers ist sicherlich nicht notwendig. Und zum Schluss: Sie fragen, ob Funktionäre, Wählerinnen und Politiker wirklich wollen, was da momentan passiert? Ja, wir wollen, dass endlich regiert und nicht ständig gestritten wird. Umfragen unterstützen diesen neuen Weg. Herbert Mair,