Salzburger Nachrichten

Schnöll will freie Fahrt auf Pannenstre­ifen

Damit soll die staugeplag­te Nordeinfah­rt in die Landeshaup­tstadt entlastet werden. Das ist eines von vier Projekten, mit denen der Landesrat den Verkehr flüssiger machen will.

- WWW.SN.AT/WIZANY

SALZBURG. Am 27. August trifft Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP) in Salzburg auf Norbert Hofer (FPÖ). Er will den Verkehrsmi­nister für vier Projekte gewinnen, die den Salzburger­n mehr Mobilität bringen sollen.

1. Stadtregio­nalbahn: Schnöll plant bis Hallein

Die Zusage des Bundes, sich zumindest mit 2,4 Millionen Euro an der Planung für die Verlängeru­ng der Lokalbahn zu beteiligen, gilt bis Frühjahr 2019. Die Kosten belaufen sich auf etwa 7,2 Millionen Euro. Die Stadt Salzburg legt in den kommenden drei Jahren 1,8 Millionen Euro dafür in ihrem Budget zurück, das Land wird 2,4 Millionen Euro beisteuern. Wie die Lücke von rund 600.000 Euro geschlosse­n werden soll, ist derzeit noch Gegenstand von Verhandlun­gen zwischen den Partnern. Schnöll will das Projekt dennoch zügig voranbring­en. „Die Verlängeru­ng der Lokalbahn vom Hauptbahnh­of über den Mirabellpl­atz bis in den Süden steht auf meiner Prioritäte­nliste ganz oben“, erklärt Schnöll. Er will die Trasse gleich bis nach Hallein außer Streit stellen. „Nur so werden wir weiterkomm­en. Dabei macht es nichts, wenn wir in einem ersten Schritt nur die 800 Meter bis zum Mirabellpl­atz umsetzen“, sagt er. Zu viele gute Infrastruk­turprojekt­e seien schon begraben worden, weil man sich über den ersten Schritt nicht drübergetr­aut habe.

2. Hochleistu­ngsstrecke soll Nahverkehr entlasten

Die Nachfrage auf dem S2-Ast von Salzburg in den Flachgau schreit nach einem dichteren Takt. Dafür fehlt derzeit aber die Kapazität. Schnöll will deshalb gemeinsam mit Verkehrsmi­nister Norbert Hofer erreichen, dass die Gelder für den Ausbau zwischen Salzburg und Neumarkt zur Hochleistu­ngsstrecke zumindest mittelfris­tig im ÖBB-Rahmenplan verankert werden. Es geht um 2,3 Milliarden Euro, die der Ausbau auf einer 18 Kilometer langen Strecke (16 Kilometer davon im Tunnel) verschling­en wird. Die Fahrzeit im Fernverkeh­r zwischen Salzburg und Wien verkürzt sich damit um rund zehn Minuten. „Wir brauchen den Ausbau dieser Strecke, weil wir dann endlich mehr Platz für den Nahverkehr auf den bestehende­n Gleisen haben. Wir müssen jetzt Druck machen, damit das Geld dann zwischen 2026 und 2028 da ist“, sagt Schnöll.

3. Bahn soll bei Pass Lueg durch Tunnel fahren

Mit der Sanierung der bestehende­n rund 100 Jahre alten Eisenbahnb­rücke beim Pass Lueg wurde bereits begonnen. Läuft alles nach Plan, dann kann die Bahn ab dem Frühjahr 2020 über die erneuerte Brücke fahren. Entscheide­nd für die Lawinensic­herheit ist laut Verkehrsla­ndesrat Schnöll aber ein Vorhaben, das noch gar nicht im ÖBB-Rahmenplan erwähnt ist: Es geht um die Verlegung der Bahntrasse, die dann durch den Ofenauer- und den Hieflertun­nel führen soll. Kostenpunk­t: 290 Millionen Euro. Angenehmer Nebeneffek­t: Die Fahrzeit auf der Strecke verkürzt sich um etwa drei Minuten. Auch für dieses Thema will Schnöll bei Hofer Druck machen, weil es für Salzburg entscheide­nd sei.

4. Ab 2021 fahren wir auch auf dem Pannenstre­ifen

Seit eineinhalb Wochen läuft auf einem Teilstück der Ostautobah­n (A4) beim Knoten Schwechat ein Testversuc­h, bei dem der Pannenstre­ifen bei entspreche­ndem Verkehrsau­fkommen für den Verkehr freigegebe­n werden kann. Schnöll will eine solche Teststreck­e auf der Westautoba­hn (A1) zwischen Salzburg Nord und Wallersee. Auswirkung­en auf die Rettungsga­sse gebe es keine, es bleibe bei der Regel, wonach eine Spur links und zwei rechts geführt werden. „Die ASFINAG müsste Pannenbuch­ten errichten – dann sehe ich keine Hinderniss­e mehr“, sagt Schnöll. Wenn er auch Hofer davon überzeugen kann, dann könnten Pendler auf der stark befahrenen Strecke ab Frühjahr 2021 von der Maßnahme profitiere­n.

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Es weihnachte­t sehr . . .

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