Salzburger Nachrichten

Wo Opernstar Anna Netrebko gerne speist

Sir Peter Ustinov oder Karl Lagerfeld: Wie Gastronome­n mit illustren Gästen umgehen und warum spätabends auf Musik verzichtet wird.

- SALZBURG-STADT.

In lässigem Outfit mit zerrissene­n Jeans und in Begleitung des Dirigenten Waleri Gergijew betrat die Opernsänge­rin Anna Netrebko einst zum ersten Mal das St. Peter Stiftskuli­narium. „Eine sehr fesche Frau“, sagt Restaurant­pächter Claus Haslauer. „Sie hat die Oper sexy gemacht“, fügt seine Gattin Veronika Kirchmair hinzu.

Mehr als 15 Jahre sei dieses erste Treffen her, erzählt der Salzburger. Seither besuche die russische Sopranisti­n das Traditions­haus in der Altstadt regelmäßig. Auch ihre Verlobungs­feier, zu der rund 60 Gäste geladen waren, fand im Stiftskuli­narium statt. Damals habe Netrebkos Managerin im Haus angerufen, erzählt Haslauer. „Für uns war das natürlich eine große Ehre.“

Der Kontakt mit der Künstlerin sei vor allem über Restaurant­leiter Bata Jovic entstanden, der auch Russisch spricht. Ob die Sopranisti­n eine Lieblingss­peise habe? Haslauer überlegt kurz und antwortet mit „Nein“, doch esse sie gerne Fisch wie etwa im vergangene­n Sommer eine Goldforell­e – eine Mischung aus Forelle und Saibling.

Haslauer und Kirchmair schätzen die Besuche ihrer prominente­n Gäste. „Es wäre eine Lüge, würden wir behaupten, dass wir uns darüber nicht freuen. Natürlich ist für uns aber jeder Gast gleich“, sagt Kirchmair. Ob Prominente sich eine andere Behandlung wünschen? „Nicht unbedingt, die meisten wollen ihre Ruhe genießen, die wir versuchen ihnen zu bieten, indem wir einen abgeschied­eneren Platz bieten“, erzählt Haslauer. Es gebe aber auch diejenigen, die das Bad in der Menge genießen. „Es ist sehr spannend, wie unterschie­dlich sich die Leute geben.“

Ob den Salzburger jemand besonders beeindruck­t habe? „Sir Peter Ustinov“, antwortet Haslauer prompt. Der britische Schauspiel­er, Schriftste­ller und Regisseur, der bei seinem Besuch auf einen Rollstuhl angewiesen war, habe „eine unglaublic­he Ausstrahlu­ng“versprüht. „Dieser Mann hat eine richtige Aura um sich verbreitet.“Auch der Abend, an dem Modedesign­er Karl Lagerfeld vor seiner großen Modenschau im Schloss Leopoldskr­on vor vier Jahren in St. Peter feierte, sei ein spannendes Erlebnis gewesen. Damit die Prominenz wiederkehr­e, spiele Diskretion eine we-

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