Ärger mit Tschick auf den Straßen
Jeden Tag dasselbe Bild auf Salzburgs Straßen, vor allem im Bereich der Bushaltestellen.
Raucher, die sich, während sie warten, eine Zigarette anzünden, ein paar Züge nehmen und den Stummel, wenn dann der Bus kommt, einfach auf die Straße schnipsen. Kinderspielplätze, wo sich die Stummel unter den Sitzbänken sammeln. Raucher, die mit der Zigarette in der Hand spazieren gehen oder die Hand beim Autofenster hinaushalten. Und dann den Stummel ganz selbstverständlich auf die Straße werfen.
Die neuen Pflasterungen in der Getreidegasse und der Linzer Gasse sind besonders stummelfreundlich – sind die Platten doch in genau so einem Abstand gelegt, dass sich in den Ritzen die Stummel wunderbar sammeln können. Millionen von Zigarettenstummeln landen so jährlich auf den Straßen der Stadt.
Nicht nur in Salzburg, sondern überall in Österreich. Die Umweltverschmutzung dadurch ist enorm. Die Stummel verroten nur langsam. Bis zu fünf Jahre kann das dauern. Zigarettenstummel enthalten bis zu 7000 verschiedene Chemikalien, mind. 50 davon sind krebserregend. Diese Giftstoffe landen irgendwann im Wasser. Eine einzelne Zigarette kann bis zu 60 Liter Wasser verseuchen. Manchmal wird das Entsorgen der Stummel mit einem Organmandat geahndet, meistens um etwa 20 Euro. Einheitliche Strafen gibt es nicht, diese sind von Land zu Land und Stadt zu Stadt unterschiedlich. Großteils wird nicht gestraft, denn wo kein Kläger, da kein Richter. Mein Vorschlag: die Strafen drastisch erhöhen und durch entsprechende Organe auch entsprechend exekutieren. In Wien machen das die „Waste Watcher“, die bis zu 90 Euro Strafe bei Vergehen gegen das Reinhaltegesetz verhängen können. Bei einer Anzeige drohen sogar bis zu 2000 Euro. Diese Gelder könnten dann zweckgebunden für die Reinigung der Straßen und die fachgerechte Entsorgung der Kippen verwendet werden. DI (FH) Tanja Kühnel 5020 Salzburg