Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten zum österreich­ischen Gesundheit­swesen

- i.b.

Nichts illustrier­t die Baustellen im Gesundheit­ssystem so schön wie ein Rechnungsh­ofbericht aus dem vergangene­n Jahr. Für ihn waren die Prüfer so lange den kreuz und quer und hin und her laufenden Geldströme­n nachgegang­en, bis sie sich selbst verheddert­en. Insgesamt kamen sie auf mehr als 60 Akteure im Gesundheit­swesen und Finanzströ­me sonder Zahl. Es geht um sehr viel Geld. Und das meiste fließt in die Spitäler. Auf die Krankenhäu­ser entfielen im Überprüfun­gszeitraum 17,85 Milliarden Euro. Dann kommt sehr, sehr lange nichts. Auf die niedergela­ssenen Ärztinnen und Ärzte verteilten sich 4,67 Milliarden Euro. Gar nicht so weit dahinter folgten die Ausgaben für Heilmittel, Heilbehelf­e und Hilfsmitte­l mit 3,54 Milliarden Euro. Auf sonstige Gesundheit­sdienstlei­ster entfielen rund 800 Millionen Euro und auf das Rettungswe­sen rund 520 Millionen. Die Kompetenze­n sind zwischen Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungst­räger, Bund und Ländern stark zersplitte­rt. Der niedergela­ssene Bereich wird vom Hauptverba­nd geregelt, Spitäler fallen in die Kompetenz von Ländern und Bund. Das macht eine sinnvolle Steuerung schwierig bis unmöglich. Der Politik ist das Problem seit Jahrzehnte­n bewusst. Immer wieder wurde mit Gesundheit­sreformen versucht, es zu lösen, zuletzt – 2013 – lautete das Ziel: „Partnersch­aftliche Steuerung“der weiterhin zersplitte­rten Zuständigk­eiten. Klappte nicht. Wie auch, wenn nicht einmal das Rechnungsw­esen nach einheitlic­hen Regeln laufe und folglich nicht vergleichb­ar sei, kritisiert­e der RH damals.

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