Pflegeregress: Heime sind gerammelt voll
Zum Leitartikel in den SN vom 19. 7. 2018 hätte ich noch ein paar persönliche Fragen zu stellen:
Als Tochter eines mittlerweile sehr stark dementen, durch Schlaganfall (2013) behinderten Vaters sind wir derzeit auf der Suche nach einen Heim- bzw. Pflegeplatz. Mein Vater hatte großes Glück, zu Hause von seiner Frau hervorragend gepflegt und umsorgt zu werden, und als sein Zustand sich letztes Jahr merklich verschlechterte, wurde meine Stiefmutter auch noch von einer 24-StundenHilfe unterstützt – die aber leider von meinem Vater sehr lautstark abgelehnt worden ist. Bis jetzt hatte meine Stiefmutter noch Kraft, seine Zustände, so gut es ging, auszuhalten, doch seit ca. fünf Wochen ist diese Kraft wirklich aufgebraucht. Er befindet sich zurzeit in der Geriatrie der CDK – dort wird uns aber unmissverständlich klargemacht, dass diese Abteilung natürlich nicht als Pflegeeinrichtung zu sehen ist, sondern für medizinische (Not-)Fälle Plätze braucht. Trotz aller Bemühungen auch im Umkreis, einen Platz zu finden, hören wir leider immer wieder die gleichen Aussagen. Die Heime sind durch den Fall des Pflegeregresses derart voll, dass sich für einen Patienten der Pflegestufe 6 kein Platz finden lässt – und trotz der Dringlichkeit in unserem Falle auch nicht vorhergesagt werden kann, wann sich so einer für uns findet. Wir reden hier noch gar nicht vom finanziellen oder rechtlichen, sondern einfach nur vom menschlichen Problem, welches durch die Abschaffung des Pflegeregresses auch auftritt. Christine Laubenstein,