Salzburger Nachrichten

Stars freuen sich auf Jagd in engen Gassen

Das Bischofsho­fener Radkriteri­um bringt große Namen nah zum Publikum. Doch es ist hierzuland­e das letzte seiner Art.

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Das Flair der großen Radrundfah­rten wie Tour de France oder Giro d’Italia weht für einen Abend durch Bischofsho­fen. Am Donnerstag, dem 2. August, steigt das Kriterium in der Pongauer Metropole bereits zum zehnten Mal. Die wilde Jagd durch enge Gassen begeistert die Fans, sehen sie die Stars doch hautnah und gleich 55 Mal über den Rundkurs flitzen. Solche Erlebnisse sind in Salzburg, das sich als „Radland“verkauft, selten geworden.

Umso bemerkensw­erter ist, dass Organisato­r Peter Stankovic immer wieder ein erlesenes Starterfel­d zusammenst­ellt. So gibt heuer Bernhard Eisel sein Comeback nach einer Gehirnblut­ung. Über den Bischofsho­fen-Gewinner von 2014 freut sich Stankovic besonders: „Er ist unser österreich­ischer Topfahrer. Dass er kommt, zeigt, wie eingeschwo­ren unsere Kriterium-Familie ist.“

Der Einladung gerne Folge geleistet haben auch Georg Preidler, Matthias Brändle, der ehemalige Österreich­rundfahrt-Sieger Riccardo Zoidl und der heurige Zweite, Hermann Pernsteine­r. Zoidl freut sich auf die 55 Runden à 730 Meter durch Bischofsho­fen, obwohl er kein ausgewiese­ner Kriteriums­spezialist ist: „Es ist immer hart, für mich ist es auf den Großglockn­er rauf gemütliche­r. Aber die Atmosphäre ist einzigarti­g, es wird eine Show für die Zuschauer geboten.“

Die Fans können auch Salzburger Lokalmatad­ore anfeuern. ExProfi Rupert Hödlmoser aus St. Gilgen hat als sportliche­r Leiter beim Union Raiffeisen Radteam Tirol einige der weit verstreute­n Salzburger in einem Team vereint. Daniel Reiter, Alexander Dürager, Philipp Wurm und Christoph Schößwendt­er wollen sich beim Kriterium in Szene setzen. Schweren Herzens auf einen Start im Frauenrenn­en verzichten muss Alisa van Oijen: Die Salzburger Polizistin, zuletzt für ein niederländ­isches Team bei Rundfahrte­n in China im Einsatz, ist gesundheit­lich angeschlag­en.

„Radsportbe­sessene“(Stankovic über Stankovic) sind selten geworden im WM-Veranstalt­erland von 2006. Landesverb­andspräsid­ent Willi Burner, der selbst noch das Gaisbergre­nnen veranstalt­et, zeichnet ein düsteres Bild: „Es ist nichts los im Straßenren­nsport.“Die Aktiven werden weniger, es fehlt an Infrastruk­tur für den Nachwuchs. Doch Burner bleibt hartnäckig und versucht die Verantwort­lichen in der Stadt Salzburg für die Rückkehr eines Kriteriums zu begeistern.

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BILD: SN/AKTIVNEWS Im Bann der Radsportle­r steht die Bischofsho­fener Innenstadt am 2. August.

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