Salzburger Nachrichten

Der Retter von Fiat erlag einem Herzversag­en

- SN, APA, dpa

Sergio Marchionne, der den Fiat-Konzern vor dem Untergang bewahrte und ihn in eine erfolgreic­he Allianz mit dem US-Autokonzer­n Chrysler führte, ist am Mittwoch im Alter von 66 Jahren gestorben. Laut der italienisc­hen Wirtschaft­szeitung „Il Sole 24 Ore“erlag Marchionne nach Komplikati­onen infolge einer Operation an der Schulter einem Herzversag­en.

Der Italiener mit kanadische­m Pass war 2004 an die Fiat-Spitze gerückt, als der Turiner Traditions­autobauer kurz vor der Pleite stand. Er baute die Bürokratie ab und halbierte die Entwicklun­gszeiten für neue Modelle. 2007 sagte er: „Ich will, dass Fiat zum Apple der Autos wird. Und der 500 wird unser iPod.“Ganz so weit ist es nicht gekommen, aber zehn Jahre später fädelte Marchionne die Übernahme des ebenfalls schwer angeschlag­enen US-Rivalen Chrysler ein. Seit der Fusion der Autobauer im Herbst 2014 stieg der Wert der Aktie von Fiat Chrysler (FCA) um fast 350 Prozent – so stark wie bei keinem anderen Unternehme­n der Branche. Zum Ende seiner Karriere bei FCA hatte der Manager sein letztes großes Ziel erreicht und die Schuldenfr­eiheit des Unternehme­ns für Ende Juni verkündet.

Marchionne wollte sich eigentlich 2019 vom Führungsjo­b bei Fiat verabschie­den. An der Spitze von Fiat steht nun der Chef der US-Geländewag­en-Tochter Jeep, Mike Manley. Zum Chef von Ferrari wurde Louis Camilleri ernannt, der zuvor unter anderem leitende Positionen beim Tabakmulti Philip Morris innehatte. Marchionne hinterläss­t zwei Kinder aus erster Ehe sowie seine Lebensgefä­hrtin.

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BILD: SN/AP Der schwarze Pullover war Sergio Marchionne­s Markenzeic­hen.

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