Bitte radikal gegensteuern
Zu „Diktatur der Alten“, SN, 21. 7., „Wochenende“: Danke für diesen fundierten Artikel, bei dessen Lesen es einem (in meinem Fall Babyboomer) schaurig über den Rücken läuft. Jedem denkenden Menschen ist klar, dass der Wahnsinn im Pensionistenparadies Österreich so nicht weitergehen kann. Aber in einem Land, in dem der Pensionsantritt verklärt wird („wohlverdient“– wieso eigentlich?) und kleinste Kürzungen von unverschämten Rentenzusagen im (halb-)staatlichen Bereich von wildesten Kakophonien begleitet werden, ist jede Aussicht auf Besserung illusorisch. Im Ohr klingt noch die entrüstete Aussage eines ExKanzlers nach, nachdem nicht „Maschinen“(gemeint waren objektive und gut fundierte Analysen und darauf basierende Anpassungsmechanismen) die Pensionshöhe bestimmen sollten, sondern die Politik (in diesem Fall eine wahrhaft gefährliche Drohung). Ein radikales Gegensteuern täte not, da ja auch das Pflegethema noch monströse Ausmaße annehmen wird. Auch hier war der breite Jubel über das Ende des Pflegeregresses für diejenigen, die nicht dem Mantra der staatlichen Rundumversorgung erlegen sind, absolut unverständlich. Dass dies von Leuten beschlossen wird, die sich keinerlei Gedanken über die Finanzierbarkeit machen, und dabei ungedeckte Schecks auf die Zukunft ausstellen, ist erschreckend.
Was man der neuen Regierung zugutehalten muss, ist, dass endlich das staatliche Füllhorndenken infrage gestellt wird, und zumindest punktuell Maßnahmen getroffen werden, Eigenverantwortung zu stärken. Leider ist es nicht gelungen, uns aus der Zwangsbeglückung der diversen Kammern zu lösen, wie im Wahlkampf versprochen. Und dass die ÖVP von der Mehrheit der Älteren gewählt wurde, kann – in Richtung Pensionsreform – nichts Gutes bedeuten. Aber hoffen und drauf dringen, dass endlich Konsequenzen gezogen werden Schreiben Sie uns! aus den vorliegenden Bestandsaufnahmen, die im Artikel griffig aufbereitet wurden, darf und muss man weiterhin. Heinrich Resmann,