Salzburger Nachrichten

Tauernklin­ikum bleibt doch Gemeindesp­ital

- ZELL AM SEE, MITTERSILL.

Paukenschl­ag im Pinzgau: Die Stadtgemei­nde Zell am See bleibt nun doch Rechtsträg­erin der Tauernklin­iken GmbH, zu der die Krankenhäu­ser Zell am See und Mittersill gehören. Die geplante Einglieder­ung unter das Dach der Salzburger Landesklin­iken (SALK) sei vom Tisch. Das verkündete die SPÖ Zell am See am Mittwoch in einer Aussendung. „Aufgrund der guten Arbeit, die in den Tauernklin­iken sowohl in medizinisc­her als auch in wirtschaft­licher Hinsicht geleistet wird, ist eine Übergabe an die SALK nicht erforderli­ch“, heißt es.

Der Zeller SPÖ-Vizebürger­meister Andreas Wimmreuter ist hocherfreu­t: „Das ist ein guter Tag für die Gesundheit­sversorgun­g der Zeller und Pinzgauer Bevölkerun­g, aber auch für das Personal, das nun endlich Klarheit hat.“

Spitalsref­erent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) bestätigt die Meldung auf SN-Anfrage: „Eine Arbeitsgru­ppe hat sich im vergangene­n Jahr intensiv mit der medizinisc­hen und wirtschaft­lichen Situation der Tauernklin­iken auseinande­rgesetzt und hat eine Finanzflus­srechnung für die Jahre 2017 bis 2022 erstellt. Das Ergebnis hat gezeigt, dass es besser ist, dass Zell am See Rechtsträg­er bleibt.“Bürgermeis­ter Peter Padourek (ÖVP) werde der Gemeindeve­rtretung im September den entspreche­nden Vorschlag unterbreit­en.

Die Zeller ÖVP unter Padourek hatte im Dezember 2016 Gespräche mit den SALK angeleiert. Grund dafür waren unter anderem steigende Verluste aus dem laufenden Betrieb. Padourek: „Wir waren uns nicht sicher, ob wir die Verantwort­ung für die Gesundheit­sversorgun­g einer ganzen Region stemmen können.“

Bei den Gesprächen seien aber gewisse Hinderniss­e für eine Einglieder­ung der Tauernklin­iken in die SALK aufgetrete­n, sagt Stöckl.

„Ein guter Tag für die Zeller und Pinzgauer Bevölkerun­g.“

„Das Grundstück, auf dem das Krankenhau­s Zell am See steht, gehört der Gemeinde. Die Tauernklin­iken haben nur das Baurecht“, nennt er ein Beispiel.

Bedenken gab es auch, ob die Tauernklin­iken die vorgeschri­ebenen medizinisc­hen Fallzahlen erreichen können. Laut Stöckl sind diese Sorgen ausgeräumt: „Durch den Zusammensc­hluss von Zell am See und Mittersill ist das gewährleis­tet.“Außerdem sei man dabei, den neuen Regionalen Strukturpl­an Gesundheit auszuarbei­ten. Im Zuge dessen soll das medizinisc­he Konzept der Standorte Mittersill und Zell am See verfeinert werden.

Auch bei den Abgängen solle eine „bewältigba­re Lösung“für Zell am See gefunden werden.

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Andreas Wimmreuter, SPÖ-Vbgm.
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