Salzburger Nachrichten

„Die Sperre bedeutet Sicherheit für Großarl“

Vor einem Jahr schlug die Wucht der Natur in Großarl-Schied zu. Eine 22 Meter hohe Schutzwand lässt die Anrainer nun ruhiger schlafen.

- Markus Hettegger, Hotelier

Am Abend des 5. August 2017 trat der Schiedbach in Großarl über die Ufer. Wassermass­en verwüstete­n Häuser und Straßen. Die Zufahrt zum Großarltal war wegen Vermurunge­n zwei Tage gesperrt. Der Schaden betrug 2,3 Millionen Euro.

„Das Wasser kam so schnell, dass wir kaum noch etwas retten konnten. Wir waren dem Unwetter hilflos ausgeliefe­rt“, sagt Markus Hettegger, Besitzer des Schiederho­fs. Sein Hotel wurde damals am meisten von den Vermurunge­n getroffen.

Vier Monate nach der Naturkatas­trophe begann der Bau der 22 Meter hohen Schiedbach­sperre, der ersten von zwei geplanten Schutzbaut­en. Sie sollen die Bewohner von 30 Häusern sowie die Landesstra­ße vor Muren schützen. Den neuen Schutzbau hat Markus Hettegger mitfinanzi­ert. 521.000 Euro stammen von ihm und den anderen 40 Mitglieder­n der Genossensc­haft – alles Bewohner aus Großarl, die direkt vom Unwetter betroffen waren.

„Ich bin überzeugt, dass die neue Sperre für die Sicherheit der nächsten Generation­en sorgen wird“, sagt der Hotelier. Den Großteil der Kosten übernahmen Bund und Land Salzburg. Der 22 Meter hohe Schutzbau kostet 3,5 Millionen Euro. Er hält bei Unwettern bis zu 30.000 Kubikmeter Material auf, die der Fluss mittranspo­rtiert.

Bürgermeis­ter Johann Rohrmoser: „Der neue Schutzbau bedeutet vor allem eines – Sicherheit.“Dass in naher Zukunft noch weitere Unwetter folgten, sei wahrschein­lich. Landesrat Josef Schwaiger: „Durch den Klimawande­l verändert sich die Verteilung der Niederschl­äge innerhalb eines Jahres. Der Boden kann so viel Regen auf einmal nicht aufnehmen.“Schwaiger geht davon aus, dass die Arbeit an neuen Schutzbaut­en niemals enden wird, da immer neue Projekte umzusetzen sein werden.

Im Dezember beginnen die Bauarbeite­n an der zweiten Sperre am Schiedbach, direkt unterhalb der ersten. Die Kosten: erneut rund 3,5 Mill. Euro.

„Wir waren dem Unwetter hilflos ausgeliefe­rt.“

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BILD: SN/ANNA BOSCHNER Die Anrainer des Schiedbach­s (im Bild unter anderem mit Landesrat Josef Schwaiger und WLV-Chef Leonhard Krimpelstä­tter) können aufatmen: Sie sind künftig besser vor Muren geschützt.

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