Die Polizei hat eine echte Bewährungsprobe vor sich
Es sind ganz besondere Salzburger Festspiele, die heute beginnen. Nicht so sehr in künstlerischer Hinsicht, denn da setzen Salzburg und die Künstler-Ensembles routinemäßig Weltstandards.
Besonders sind die Festspiele heuer vor allem aus politischer Perspektive. Österreich hat bekanntlich den EU-Ratsvorsitz inne, was die Festspiele und die Stadt heuer auch zur kleinen Bühne für die große EU-Politik macht. Das bringt nicht nur internationale Schlagzeilen, Ruhm und Ehre. Es stellt die Stadtverwaltung und die Polizei vor gewaltige Herausforderungen. Heute kommt mit der britischen Premierministerin Theresa May die politische Topliga in die Stadt.
Die vielen Polizisten, die im Stadtbild jetzt zu sehen sind, verdeutlichen, dass die Sicherheitsvorkehrungen merklich nach oben geschraubt wurden. Besonders herausfordernd sind diese für die Salzburger Polizei aus zweierlei Gründen: Erstens sind derartige Großeinsätze in der Mozartstadt nicht allzu häufig. Zweitens geht es nicht um ein Fußballspiel, wo starke Kontrollen selbstverständlich und Routine sind. Es geht um ein Kulturspektakel, und feinsinnige Kunstgenießer wollen vieles, aber sicher nicht mit Polizei konfrontiert werden.
Es kann deshalb nur eine Devise geben: sich möglichst unauffällig im Hintergrund halten, aber trotzdem wachsam und präsent sein. Das gilt übrigens auch für den Umgang mit der heimischen Bevölkerung. Verkehrsbehinderung, Staus und Ärger, die das EU-Innenministertreffen in Innsbruck jüngst auslöste, dürfen sich in Salzburg nicht wiederholen.
In diesem Sinne: Möge die Salzburger Polizei diese Bewährungsprobe bestehen.