Wer fährt weiter?
E-Autos im Autobest-Reichweitentest.
Ein Teil der 31 Mitglieder aus 31 Ländern umfassenden paneuropäischen Jury von Autobest testete Mitte Juli gemeinsam mit dem Onlinemagazin coches.net in und um Barcelona die realen Reichweiten von zehn in Europa erhältlichen Elektroautos. Sieger gibt es mehrere – je nach Betrachtungsweise.
Die Teststrecke begann und endete auf dem Circuit de Catalunya – gefahren wurde mit jeweils nur einem Fahrer an Bord, bis die Batterie leer war. Die Klimaautomatik war eingeschaltet, der Reifendruck den Werkempfehlungen angepasst, als Fahrmodus wurde nur „normal“verwendet. 180 Kilometer wurden auf einem Mix aus Autobahn, Landstraßen und in der Stadt absolviert, ehe auf der Rennstrecke mit weniger als 50 Kilometern Reichweite bei 70 km/h Schnitt leergefahren wurde.
Interessant ist die Wertung nach real ermittelter Reichweite im Vergleich zur Herstellerangabe nach neuem WLTP-Zyklus: Dabei überschritt der Kia Soul die eigene Werkangabe deutlich (118 Prozent): Bei 185 Kilometer Angabe wurden bei zwei Tests im Schnitt effektive 218,4 Kilometer erreicht. Ebenfalls über offizieller Angabe schnitten der VW e-Golf (105,8 Prozent/219-231 Kilometer), der Hyundai Ioniq (103,8/204-211) und der BMW i3 (103/225-225,8) ab. Unter den Herstellerangaben blieben Opel Ampera (99,3), Renault Zoe (94,7), Tesla X (93) und S (91,6), Nissan Leaf (80) und Jaguar I-Pace (65,3). Wobei der I-Pace das einzige Vorserienmodel mit Prototypensoftware war.
Die mit Abstand teuersten Modelle von Tesla erreichten mit der stärksten Batteriekapazität (100 kwh) auch die größten Reichweiten (S 422,6, X 400 Kilometer). Die weitere Reihung nach Reichweite: Opel Ampera (377,2 Kilometer mit 60 kwh), Jaguar I-Pace (313,6 mit 90), Renault Zoe (284,3 mit 41), BMW i3 und VW e-Golf (je 231,7 mit 33,2 bzw. 35,8), Nissan Leaf (228 mit 40), Kia Soul (218,4 mit 33) und Hyundai Ioniq (211,9 mit 30,5). gk