Einem 20-jährigen Pakistaner droht trotz Jobzusage die Abschiebung.
Livia von Kalnein ist stinksauer. Seit Anfang des Jahres wohnt der 20-jährige Pakistaner Basit Turi in ihrem Haus in Seekirchen-Bayerham. Jetzt bekam er einen Ausreisebescheid. Österreich schicke die falschen Menschen weg, sagt die Pensionistin. „Die am Bahnhof herumlungern bleiben unbehelligt. Und Basit muss jetzt gehen.“
Im Juli 2015 kam der Pakistaner nach Österreich. Mittlerweile habe er sich gut eingelebt, kann Deutsch auf A2-Niveau. Und er hätte bei einem positiven Asylbescheid sogar einen Job in Aussicht, sagt Livia von Kalnein. „Er hat bei einem befreundeten Mechaniker schon mehrere Male zur Probe gearbeitet. Der würde ihn sofort anstellen, wenn es gesetzlich möglich wäre.“
In seiner Heimat hatte Basit Turi bereits ein Jahr als Mechaniker gearbeitet. Zuletzt war er dort als Security-Mitarbeiter in einer Moschee tätig. Der 20-Jährige kommt aus einer Gegend, die von den Taliban terrorisiert wird. Eines Tages standen die religiösen Fanatiker auch vor seiner Moschee. „Sie haben gesagt, ich soll mit den Kontrollen aufhören, sonst bekomme ich Probleme.“Basit ließ sich erst nicht ein- schüchtern. Dann bekam er Todesdrohungen. Auch, als er bereits auf der Flucht war. „Sie haben mich angerufen und gesagt, sie wissen wo ich bin.“
Seine Geschichte hat er auch beim Bundesamt für Asylwesen ausgesagt. „Nicht glaubwürdig“, steht dazu in dem Bescheid. Eine Standardformulierung, die fast alle Pakistaner zu lesen bekommen. Nun soll Basit Turi binnen zwei Wochen ausreisen.
Livia von Kalnein versteht das Vorgehen nicht. „Basit hat alles dafür getan, um in Österreich gut anzukommen. Er hat Deutsch gelernt, auch für die Gemeinde hat er gearbeitet. Drei Jahre lang macht Österreich dem jungen Mann Hoffnungen. Jetzt soll er weg. Es ist unverantwortlich, wie wir in die Leben der Menschen eingreifen.“Basit Turi weiß nicht, was er tun soll. Nach Hause könne er nicht zurück, zu groß sei die Gefahr, sagt er. Und in Österreich darf er nicht bleiben.