Salzburger Nachrichten

Red Bull Salzburg startet souverän in die neue Saison

Mit einer überragend­en ersten Halbzeit und einem 3:1-Heimsieg gegen den LASK begann Red Bull Salzburg die neue Saison dort, wo man in der vergangene­n Saison aufgehört hatte.

- BILD: SN/APA/KRUGFOTO

Mit phasenweis­e meisterlic­hem Angriffs-Fußball ist Red Bull Salzburg in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Die Salzburger bestätigte­n beim unterhalts­amen 3:1 (3:0) am Sonntag gegen den LASK auf Anhieb die Ansprüche auf den sechsten Meistertit­el in Folge. Nach einem von Munas Dabbur (Bildmitte) erzwungene­n Eigentor von LASK-Goalie Alexander Schlager (22.) traf der israelisch­e Torjäger doppelt (31., 38.). Für die Linzer verwandelt­e Maximilian Ullmann einen Elfmeter zum 3:1-Endstand (69.).

SALZBURG. Neue Saison, neues Bundesliga-Format, neue taktische Ausrichtun­g, aber am Ende scheint doch wieder alles beim Alten zu sein: Titelverte­idiger Red Bull Salzburg lieferte am Sonntag zum Meistersch­aftsstart 2018/19 eine Machtdemon­stration ab und schoss den LASK mit einem souveränen 3:1Sieg aus der Bullen-Arena.

11.500 Zuschauer an diesem brütend heißen Sommertag staunten nicht schlecht, mit welcher Intensität der Serienmeis­ter in der ersten Halbzeit zu Werke ging. Offenbar nutzte Salzburg die Sommerpaus­e perfekt. Man wollte nach einer langen und zehrenden (Europacup)Saison ja Kräfte tanken. Und die scheinen in einem Übermaß vorhanden zu sein.

Oder war es vielmehr das neue 4-3-3-System, in dem vor allem Mittelstür­mer Munas Dabbur perfekt zur Geltung kam, das diesen Leistungsu­nterschied ausmachte? Der Israeli, der vor dem Anpfiff von Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits die Trophäe für den besten Torschütze­n 2017/18 (22 Treffer) überreicht bekam, hatte seine Beine auch beim 1:0 in der 22. Minute im Spiel, allerdings wurde der Treffer nach einem perfekten Stanglpass von Neo-Kapitän Andreas Ulmer als Eigentor von LASK-Keeper Alexander Schlager gewertet. Das 2:0 und das 3:0 machte Dabbur dann höchstpers­önlich: In der 31. Minute erhöhte der Torjäger – von der LASK-Abwehr völlig vergessen – nach toller Vorarbeit von Reinhold Yabo erst auf 2:0, um nur sieben Minuten später aus kurzer Distanz via Innenstang­e auf 3:0 zu stellen. Amadou Haidara hatte zwischendu­rch bei einem Weitschuss an die Querlatte weniger Glück.

Erst in der zweiten Spielhälft­e gab es erstmals ein Lebenszeic­hen der Linzer Gäste. James Holland knallte den Ball in der 50. Minute an die Querlatte. Salzburgs neuer Bundesliga-Torhüter Cican Stankovic wäre chancenlos gewesen. Ein Warnschuss, mehr aber nicht. Um ein Tor zu erzielen, brauchte der LASK eine Fehlentsch­eidung von Schiedsric­hter Harald Lechner, der nach einem Foul von Xaver Schlager gegen den gebürtigen Salzburger im LASK-Trikot, Thomas Goiginger, fälschlich­erweise auf Strafstoß entschied. Den verwertete Maximilian Ullmann in der 68. Minute sicher zum 1:3.

Erst wenige Augenblick­e zuvor war Zlatko Junuzovic eingewechs­elt worden. Der „Königstran­sfer“der Bullen war überrasche­nd nicht in der Startaufst­ellung von Red Bull Salzburg gestanden und schmorte eine Stunde lang auf der Ersatzbank. Rechtsvert­eidiger Stefan Lainer war hingegen von Beginn an mit dabei – und äußerte sich nach Spielschlu­ss erstmals über den gescheiter­ten Transfer in die Serie A zum SSC Napoli. „Es waren ein paar harte Wochen für mich. Es hat nicht sein sollen, das ist sehr schade. Ich hätte mir gewünscht, dass manche Dinge anders laufen“, sagte Lainer. Dennoch werde er künftig alles geben. „Für die Fans, die Mannschaft“, erklärte Lainer. Ob gewollt oder nicht: Der Verein fehlte in dieser Aufzählung.

Im zentralen Mittelfeld spielte Diadié Samassékou gewohnt zuverlässi­g die Partie herunter. Sportdirek­tor Christoph Freund meinte zu den Transferge­rüchten um Samassékou: „Es gibt kein konkretes Angebot für ihn“, sagte er in einem Interview mit Sky und führte weiter aus: „Wir wissen, dass unsere Spieler auf dem internatio­nalen Markt begehrt sind. Aber alle Spieler wissen auch, was sie an diesem Club haben und dass wir vor einer wichtigen Saison stehen.“

Was er an Red Bull Salzburg hat, das weiß auch Marco Rose, der am Sonntag eine beeindruck­ende Serie der Bullen weiter ausbaute: Seit mittlerwei­le 29 Bundesliga-Spielen ist der Meister im eigenen Stadion schon ungeschlag­en. Das – und die vielen anderen Erfolge unter Rose – ist auch in dessen Heimat Deutschlan­d Thema. Das ZDF widmete Erfolgscoa­ch „Rosi“am Sonntag eine ausführlic­he Sportrepor­tage mit dem Titel: „Jung, erfolgreic­h, akribisch – mit einem klaren Ziel vor Augen“.

Das hat auch Red Bull Salzburg. Es heißt Bundesliga-Meister. Zum sechsten Mal in Folge. Nach dem 3:1-Startsieg gegen den LASK mehr denn je.

Stefan Lainer hat den gescheiter­ten Transfer noch nicht verdaut

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BILD: SN/GEPA PICTURES Munas Dabbur (l.) agierte torgefährl­ich und war in den entscheide­nden Szenen immer einen Schritt schneller als die LASK-Abwehrspie­ler.

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