Zahl der Asylanträge sinkt Immer mehr abgelehnte Asylbewerber werden abgeschoben
Die Zahl der Asylanträge, die im Jahr 2017 in Österreich gestellt wurden, ist im Vergleich zum Jahr davor um 41,5 Prozent gesunken. 24.296 Asylbewerber stellten demnach im Vorjahr zum ersten Mal hierzulande einen Antrag. 2016 waren es noch 42.285 Asylanträge. Im Jahr 2015 waren es rund 90.000. Die antragsstärksten Nationen im Jahr 2017 waren hierzulande Syrien mit 30 Prozent aller Anträge und Afghanistan mit 15 Prozent. Heuer wurden laut Innenministerium bis Ende Juni 7098 Asylanträge gestellt. Suchten im Jänner noch 1481 Menschen in Österreich um Asyl an, waren es im Juni 985. Im Vergleich zum Zeitraum von Jänner bis Ende Juni 2017 bedeutet das einen Rückgang der Antragszahlen um rund 44 Prozent. 50,5 Prozent jener Asylanträge, die im Vorjahr entschieden wurden – insgesamt 21.767 –, wurden gewährt. 33,2 Prozent der Entscheidungen waren negativ, und bei den restlichen 16,3 Prozent handelt es sich um „sonstige Entscheidungen“(also Einstellungen, Aussetzungen oder Gegenstandslosigkeiten). Außer Landes gebracht wurden im Vorjahr 11.974 Personen, davon reisten 5064 freiwillig und 6910 zwangsweise aus. Heuer gab es bereits 4450 Abschiebungen. In der Europäischen Union ist die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahr um nahezu die Hälfte gesunken. Insgesamt 649.855 Menschen beantragten laut EU-Statistikamt 2017 erstmals Asyl in einem der 28 EU-Staaten. 2016 waren es noch 1,206 Millionen. Laut den Europa-Zahlen blieb im Vorjahr Deutschland das Hauptzielland der Asylbewerber. In unserem Nachbarland wurden 198.255 Erstanträge gestellt. Dies entspricht fast einem Drittel aller Asylbewerber in der EU (rund 30 Prozent). 2016 sind auf Deutschland noch rund 60 Prozent aller Asylanträge entfallen. Auf Platz zwei lag dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr Italien mit 126.550 Asylanträgen, gefolgt von Frankreich (91.070) und Griechenland (57.020). Österreich rangierte mit 24.296 Anträgen auf Platz acht. Die wenigsten Anträge sind auf die Slowakei (150), Estland (180) und Lettland (355) entfallen.