Hunderte Bergsteiger saßen auf Vulkan fest
Nach einem Erdbeben auf der Insel Lombok war 560 Wanderern der Rückweg abgeschnitten. Auch acht Österreicher befanden sich auf dem Mount Rinjani.
Unter den 560 Wanderern, denen nach einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Lombok der Rückweg von einem Vulkan versperrt war, befanden sich auch acht Österreicher. Am Montag gegen Mittag hätten die indonesischen Behörden das österreichische Außenministerium informiert, dass die Wanderer aus Österreich in Sicherheit seien, hieß es aus Wien.
Bei dem Erdbeben der Stärke 6,4 waren am Sonntag mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem ersten Erdstoß gab es zwei weitere starke Beben und mehr als 100 Nachbeben. Hunderte Gebäude und ein Spital wurden zerstört. 160 Menschen wurden verletzt, rund 5100 harrten in Notunterkünften aus.
Die Beben lösten außerdem in dem ausgedehnten Nationalpark um den Schildvulkan Rinjani Erdrutsche aus. Tonnenweise waren Geröll und Schlamm an den Berghängen niedergegangen. Damit war der Rückweg für die Wanderer abgeschnitten. Allerdings entdeckten Bergführer eine Alternativroute. Erste Gruppen von Wanderern konnten daraufhin mit dem Abstieg beginnen. Zuvor waren Hubschrauber und Rettungsteams entsandt worden, um die Hänge des Bergs Rinjani abzusuchen. An dem Berg befinden sich zahlreiche Wanderwege, die bei Touristen beliebt sind.
Der Thailänder Thanapon Worawutchainan, der zum Zeitpunkt des Hauptbebens auf dem Berggipfel war, veröffentlichte auf Facebook ein Video, das talwärts hastende und stolpernde Menschen zeigt. „Es sah so aus, als würde der Berg vor mir zusammenbrechen“, sagte ein weiterer Thailänder. Einige Menschen seien von Felsbrocken getroffen worden.
Die Wanderer aus Österreich waren mit mehreren lokalen Bergführern unterwegs. „Leider waren die Österreicher nicht reiseregistriert“, sagte Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums. Das Außenministerium rät Reisenden im Allgemeinen und Fernreisenden mit abgelegenen Zielen im Besonderen, die Onlineregistrierung zu nutzen:
Auf einem virtuellen Formular sind Kontaktund Reisedaten einzutragen, durch die das Ministerium im Notfall rasch Kontakt aufnehmen kann.
Indonesien hat Erfahrung mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen, denn das südostasiatische Land liegt in der Region mit der stärksten tektonischen und vulkanischen Aktivität weltweit. Immer wieder kommt es dort zu Beben. Bei wiederholten Vulkanausbrüchen starben dort in den vergangenen Jahrzehnten Zehntausende Menschen. In Indonesien befinden sich 129 aktive Vulkane. Der Mount Rinjani auf Lombok ist mit 3726 Metern der zweithöchste Vulkan Indonesiens. Seine letzte größere Eruption ereignete sich im Herbst 2016.
Das Land mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, sodass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.