Sicherheitspanne hat teure Folgen
Drei Mitarbeiter der Sicherheitsfirma wurden von Aufgaben entbunden.
Jene Frau, die am Samstag das Chaos am Münchner Flughafen ausgelöst hatte, saß bei der Räumung von Deutschlands zweitgrößtem Airport schon im Flieger. Die 40Jährige hatte den Flughafen vor dem Abfertigungsstopp mit einem Flugzeug verlassen, wie die zuständige Regierung von Oberbayern am Montag mitteilte. Das sei aber erst nach aufwendigen Recherchen um 15.30 Uhr ermittelt worden. Derzeit sehe man keinen Raum für ein strafrechtliches Vorgehen gegenüber der Passagierin, hieße es. Die Prüfung sei aber noch nicht endgültig abgeschlossen.
Konsequenzen gab es nach der folgenschweren Panne aber für drei Mitarbeiter der Sicherheitsfirma. Sie wurden vorerst von ihren Aufgaben entbunden. Das teilte am Montag die Regierung Oberbayerns mit, die für die Sicherheitskontrollen verantwortlich ist. Über mögliche weitere Folgen werde nach Abschluss der Prüfungen des Vorfalls entschieden, sagte eine Sprecherin. Den Angaben nach war die zuständige Kontrollkraft am Flughafen München (SGM) durch ein Gespräch mit Kollegen abgelenkt. In diesem Moment sei die Passagierin unkontrolliert durch die Schleuse gegangen. Eine andere Sicherheitskraft habe den Fauxpas bemerkt und Kollegen gebeten, die Reisende zurückzuholen. Nachdem sie nicht auffindbar war, kam es zur Sperre.
Indessen dürfte der finanzielle Schaden in die Millionen gehen. Der Airport rechnet nach ersten Schätzungen mit Kosten im unteren einstelligen Millionenbereich, wie Flughafenchef Michael Kerkloh am Montag sagte. Die Summe setzt sich unter anderem aus Start- und Landegebühren, Einnahmen für die Abfertigung sowie Ausfällen bei der Gastronomie im geräumten Terminalbereich zusammen. Laut Maria Dahlhaus, der geschäftsführenden Prokuristin von Terminal 2, wird geprüft, ob und an wen Schadensersatzforderungen gestellt werden können.