Der europäische Sport testet in großem Stil
Elf Tage lang werden in Glasgow und Berlin gleich mehrmals Europameister ermittelt.
Es ist ein sportlicher Versuch der besonderen Art: Ab Donnerstag finden in zwei Städten die ersten Multisport-Europameisterschaften statt. Sie sind nicht mit den Europaspielen unter der Schirmherrschaft des Europäischen Olympisches Komitees (EOC) zu verwechseln, sondern eher als Gegenbewegung zu sehen. Einer hochklassigen wohlgemerkt, gehen in den sieben Sportarten Schwimmen, Radfahren, Rudern, Triathlon, Turnen und Golf sowie der Leichtathletik doch jeweils auch die kontinentalen Topstars an den Start.
Nachdem im März 2015 die Bündelung von Europameisterschaften in fünf Sportarten unter dem Namen „European Sports Championships“ bekannt gegeben worden war, schlossen sich im selben Jahr im Juni auch noch Turnen und im Oktober Golf als siebte Sportart an. Zur Austragung im schottischen Gleneagles gelangt neben den Teambewerben für Damen und Herren auch ein Golf-Mixed-Turnier.
Die Veranstalter versprechen sich höhere Vermarktungserlöse durch stärkere Fernsehpräsenz, über die European Broadcasting Union (EBU) sollen insgesamt 2750 Stunden ausgestrahlt werden. An elf Tagen finden in Glasgow und Umgebung insgesamt 152 Medaillenentscheidungen sowie ein großes Kulturfestival statt. Die Leichtathletik-EM mit 50 Events um Gold, Silber und Bronze in Berlin geht über eine Woche. Die nächste Auflage der Multisport-EM ist für Sommer 2022 geplant, über Bewerber ist noch nichts bekannt.
Den Auftakt der Multisport-EM machen am Donnerstag die Bewerbe im Turnen und im Rudern. Der Österreichische Ruderverband hat für die Medaillenkämpfe in North Lanarkshire zwölf Athletinnen und Athleten nominiert. Größte Medaillenhoffnung ist dabei die WM-Dritte Magdalena Lobnig, die allerdings zuletzt in ein Übertraining geschlittert ist und für die EM in Glasgow daher fraglich ist. Die Kärntnerin wird am Mittwoch entscheiden, ob sie dann wirklich an den Start gehen wird.