Diese Salzburger trifft die Hitze besonders hart
Heiß, heißer, Salzburg: Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius fällt die Arbeit schwer. Trotzdem schlagen sich die Mitarbeiter von Baufirmen, Magistrat und Gastronomie wacker.
SALZBURG. „Wir sind wilde Hund’ und sind die Hitze gewöhnt.“Bauarbeiter Hansjörg Stemberger und seine Kollegen trotzten Montagnachmittag den hochsommerlichen Temperaturen und werkten an der Salzachbrücke auf der Westautobahn (A1). Bei Werten jenseits der 30 Grad Celsius geht Stemberger dabei an seine körperlichen Grenzen: „Viel trinken und gut eincremen, dann geht es schon.“
Die Hitzewelle hat ganz Salzburg wieder fest im Griff. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. „Die ganze Woche bleibt es sommerlich und sehr heiß“, sagt Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Die Temperaturen sollten konstant bei knapp 30 Grad Celsius liegen, auch in höheren Lagen bleibt es hochsommerlich. „Bergsteiger werden ins Schwitzen kommen“, sagt Ortner. Auf 1500 Metern dürfte es knapp 23 Grad Celsius haben. Die Gewittergefahr bleibt laut ZAMG gering, es weht kaum Wind.
Urlauber und Feriengäste dürfen sich über perfektes Bade- und Wanderwetter freuen. Wer arbeiten muss, dürfte gehörig ins Schwitzen kommen. Die Stadt Salzburg hat die Arbeitszeiten auf ihren Baustellen angepasst. Die Arbeiten starten bereits um fünf Uhr früh und enden um zwölf Uhr – um der ärgsten Mittagshitze zu entgehen. „Wir sind alle nicht zimperlich, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht“, sagt Arbeiter Matthäus Höll. Frühmorgens sei es bei Werten um die 17 Grad noch erträglich. Später heißt es „durchbeißen“, wie Höll sagt. Sein Rezept: „Einschmieren, Sonnenbrille und viel Wasser.“Drei Liter trinkt er in der Arbeit. Die Jause dürfe nicht fehlen. „Wir brauchen ja Kraft.“
Auch die Fiaker in der Salzburger Innenstadt sind trotz Hitzewelle im Einsatz. Für die Pferde seien die hohen Temperaturen kein allzu großes Problem, sagt Franz Winter, Vorsitzender der Salzburger Fiaker. „Die Tiere stehen die meiste Zeit im Schatten vom Dom. Die Rundfahrten liegen zum größten Teil nicht in der Sonne“, sagt Winter. Zudem bekämen die Pferde regelmäßig Wasser. Und: „Wenn das Thermometer auf 35 Grad steigt, bekommen die Tiere hitzefrei.“Viktor Krastev hat ohnehin einen „heißen“Arbeitsplatz. Hinter ihm steht ein Pizzaofen, der auf knapp 300 Grad Celsius erhitzt ist. Der Bulgare arbeitet in
einer Pizzeria in Hallein. Das Geschäft brummt im Sommer, und dazu kommen jetzt auch noch die hohen Außentemperaturen. Für Krastev dennoch kein Problem: „Mir liegt das in den Wurzeln. In Bulgarien war mir in der Arbeit noch viel heißer.“Aber, fügt er schmunzelnd hinzu: „Dort hatte ich zum Abkühlen das Meer gleich nebenan.“
Die hohen Temperaturen fordern den 29-Jährigen dennoch: „Vor dem Ofen hat es ungefähr 50 Grad – egal zu welcher Tageszeit.“Im Winter sei das angenehm, im Sommer eher belastend. Doch wie schafft er es, in der Küche einen kühlen Kopf zu bewahren? „Indem ich versuche, nicht daran zu denken und die Hitze auszublenden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“Genügend zu trinken wäre natürlich wichtig, nur vergesse er das manchmal, gerade wenn im Betrieb viel los sei.
Laut Christian Ortner von der ZAMG werden auch die Abende in den kommenden Tagen äußerst lau. „Zum Draußensitzen wird es ideal“, sagt der Meteorologe. Etliche Salzburger dürften ihre Griller anwerfen – auf das Hantieren mit Feuer im Wald sollte jedoch tunlichst verzichtet werden. Rund um Salzburg und in Teilen des Flachgaus und im Lungau gibt es angesichts der Hitzewelle erhöhte Waldbrandgefahr. Bereits das Wegwerfen eines Streichholzes oder einer Zigarette könnte einen Brand auslösen, teilte das Land mit.