Nach der Wahl in Simbabwe erklären zwei Kandidaten ihren Sieg
Einen Tag nach der Präsidentenwahl in Simbabwe hat die von Nelson Chamisa angeführte Opposition den Sieg für sich reklamiert. Sollte die Wahlkommission eine Bekanntgabe der Ergebnisse weiter verzögern, müsse von Wahlbetrug ausgegangen werden, warnte die Oppositionspartei MDC am Dienstag. Offizielle Ergebnisse gab es zunächst weiter nicht. In den Straßen der Hauptstadt Harare gingen unterdessen Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei und Wasserwerfer in Stellung.
Die Opposition hatte bereits im Vorfeld kritisiert, dass die Wahlkommission parteiisch sei. Chamisa (40) schrieb auf Twitter, nach Ergebnissen aus den meisten Wahllokalen stehe fest, dass er „überzeugend gewonnen“habe. Präsident Emmerson Mnangagwa (75) erklärte indes, die bisher verfügbaren Informationen sähen für ihn „extrem positiv“aus.
Das Ergebnis der Präsidentenwahl muss spätestens fünf Tage nach der Abstimmung bekannt gegeben werden. Umfragen vor der Wahl hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Chamisa und Mnangagwa vorausgesagt. Sollte keiner der Kandidaten eine Mehrheit erzielen, würde am 8. September eine Stichwahl stattfinden.
Die Wahl vom Montag war die erste Abstimmung seit einem Militärputsch im November, infolge dessen Langzeitpräsident Robert Mugabe (94) zurücktreten musste. Der Leiter der EU-Wahlbeobachtermission, der CDU-Europapolitiker Elmar Brok, sagte am Dienstag, die Abstimmung sei „weitestgehend ohne Störung abgelaufen“.