Europa für die Zukunft einen
Im Rahmen der Ansprachen bei der Eröffnungsfeier der Festspiele wurde von diversen Rednern immer wieder sowohl auf die aktuellen Probleme als auch auf die großartige historische Gründungsidee des Projekts „Europa“hingewiesen. Im Besonderen hat der Historiker Philipp Blom darauf aufmerksam gemacht, dass wir Bürger – wir „ Europäer“– nicht glauben sollten, dass dieses grandiose Projekt bereits fertig abgeschlossen sei, sondern dass wir alle ständig bemüht sein sollten, an der weiteren Verbesserung zu arbeiten.
Ich finde diese Aufforderung gerade im Moment sehr wichtig, weil wir leider beobachten müssen, dass sich bei einigen Mitgliedsländern gefährliche Abspaltungstendenzen bemerkbar machen, die letztlich das ganze Projekt gefährden können. Für mich war es immer naiv, zu glauben, dass ein Kontinent wie unser Europa, in dem sich seine verschiedenen Völker in den letzten zwei Jahrtausenden ständig bekriegt haben, in einer Generation konfliktfrei zusammenleben werde. Aktuell sind vor allem die maßgebenden eu- ropäischen Geistesgrößen gefordert, sich in die Diskussionen einzubringen, um dem Rest unserer Mitbürger klarzumachen, wie wichtig es sein wird, sich in einer globalisierten Welt gegen Machtblöcke wie China, die UdSSR, Indien oder die USA zu behaupten. Gerade die aktuellen Verhandlungen um den Brexit der Engländer sollten dazu genutzt werden, um allen klarzumachen, wie unklug und unvernünftig ein derartiger Alleingang ist – ich bin sicher, dass sich dies sehr bald abzeichnen wird. Arch. Dipl.-Ing. Gert Cziharz