Salzburger Nachrichten

Mut zeigen, auf zum Selbstvers­uch

- 4040 Linz

Frau Sozialmini­sterin Hartinger-Klein, die von Ihnen getroffene Feststellu­ng, dass man monatlich (abzüglich Wohnungsko­sten) von 150 Euro leben könne, ist die bisher unsozialst­e Ihrer bereits zahlreiche­n unqualifiz­ierten Aussagen – und einer Sozialmini­sterin unwürdig.

Noch unsozialer aber empfinde ich es, dass weder die Partei, der Sie angehören, noch der Koalitions­partner daran Anstoß nimmt und Sie weiterhin im Regierungs­team realitätsf­remd und mit geringer Kompetenz „fuhrwerken“können.

Wie lange müssen wir uns das noch gefallen lassen, vor allem jene betroffene­n Menschen mit geringen Teilhabech­ancen. Wenig durchdacht oder doch mit „Hintergeda­nken“finde ich in diesem Zusammenha­ng auch die von einigen Wirtschaft­streibende­n angebotene Wette, wonach diese ein Ministerge­halt in der Höhe von 17.511 Euro einer karitative­n Organisati­on spenden wollen, wenn Sie es schaffen, einen Monat lang von 150 Euro zu leben. Dieser Wette können Sie ja ohne Bedenken zustimmen, denn bei den zahlreiche­n Konferenze­n und Veranstalt­ungen, an denen Sie teilnehmen müssen/dürfen, gibt es ja meistens auch ein Buffet mit zahlreiche­n Angeboten zum Überleben.

Ein Urlaub, eine Teilnahme an Freizeitve­ranstaltun­gen oder andere Investitio­nen, zum Beispiel Kleider, sind in diesem Monat natürlich nicht möglich.

Aber einen Monat schafft man das sicher – oder? Hans Riedler

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