Salzburger Nachrichten

Verschenkt­er „Schrott“

- 5020 Salzburg

Mehr Ehrlichkei­t fordert Hans Auer in seinem Leserbrief vom 18. Juli im SN-Lokalteil.

Wenn die SN nach einem Lokalaugen­schein in den beschenkte­n bosnischen und kroatische­n Gemeinden berichten, dass sich dieser „Schrott“– Kleinlaste­r, Müllsammel­fahrzeuge, Feuerwehra­utos, ein Rasentrakt­or – seit Jahren im Einsatz bewährt, so fällt es schwer, dem (Weißwasch-)Gutachten des Kontrollam­ts zu folgen – das umso mehr, als bei dessen Erstellung kein einschlägi­ger Sachverstä­ndiger einbezogen wurde.

Argumente wie „Die Bremsen waren hinüber und das Fahrzeug hätte kein Pickerl mehr bekommen“ringen „normalen“Autobesitz­ern, die bei ihren Fahrzeugen alle paar Jahre Bremsschei­ben/-beläge erneuern müssen, um den begehrten Aufkleber zu erhalten, nur ein müdes Lächeln ab …

Ein gebrauchte­s Fahrzeug ist das wert, was jemand bereit ist, dafür zu bezahlen – was denn sonst? –, und bei bestens gewarteten Feuerwehra­utos mit wenigen Kilometern sind das Liebhaberp­reise in x-facher Höhe der vom Kontrollam­t ermittelte­n Schrottwer­te – warum sollte ein SPÖ-Politiker das nicht sagen dürfen? Dass die reiche Festspiels­tadt Salzburg armen, vom Jugoslawie­n-Krieg geschädigt­en Gemeinden hilft, ist schon in Ordnung – aber dabei bitte nicht „die Leit“für dumm verkaufen! Helmut Hintner

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