Salzburger Nachrichten

Die Politik steigt aufs Gas: Fällt der 80er in Salzburg?

Auf der A1 in Nieder- und Oberösterr­eich gilt seit Mittwoch testweise Tempo 140. In Salzburg könnte es in Bälde eine Rückkehr zu Tempo 100 geben. Entscheide­nd sind die Unfallzahl­en.

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Keine besonderen Vorkommnis­se – so bewertet die Polizei den ersten Tag mit dem höheren Tempolimit von 140 km/h auf den Autobahnab­schnitten zwischen Melk und Oed in Niederöste­rreich und zwischen Haid und Sattledt in Oberösterr­eich.

Etwas weiter westlich, in Salzburg, gilt für Autofahrer eine weitaus geringere Geschwindi­gkeit. Seit mehr als drei Jahren ist auf dem dreispurig­en Abschnitt zwischen Salzburg-Nord und dem Knoten Wals aus Luftschutz­gründen ein flexibles Tempolimit verordnet. Je nach Luftgüte gilt Tempo 80 oder eben Tempo 100.

Die Maßnahme, die die frühere grüne Landeshaup­tmann-Stellvertr­eterin Astrid Rössler per Verordnung der Landesregi­erung 2015 gesetzt hatte, ist seit ihrer Einführung umstritten. Auch ein Unfallguta­chter trat entschiede­n gegen Tempo 80 auf. Im Vorfeld der Landtagswa­hl wurde der Luft-Achtziger sogar zum Wahlkampft­hema. Die ÖVP hat angekündig­t, das Tempolimit zu prüfen – und letztlich zwischen Verkehrssi­cherheit und Umweltschu­tz abzuwägen. Ziel sei es aber, zwischen Pkw und Lkw wieder eine Differenz von 20 km/h einzuführe­n, um gefährlich­e Situatione­n beim Auf- und Abfahren zu beseitigen. Das gelingt nur, wenn man Lkw einbremst oder Autolenker wieder schneller als 80 fahren lässt. Die Verkehrssi­cherheit gehe in jedem Fall vor, kündigt Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll im SN-Gespräch an.

Die Unfalldate­n für den entspreche­nden Autobahnab­schnitt liegen dem Land Salzburg nun vor. Einiges deutet darauf hin, dass sich Autofahrer auf eine Rückkehr zu Tempo 100 freuen können.

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