Salzburger Nachrichten

Hitze lässt an kalten Seen die Gästezahle­n hochschnel­len

Touristen pfeifen auf lange Anfahrtswe­ge sowie Staus und suchen an kühlen Seen die Abkühlung. Ein SN-Lokalaugen­schein in Hintersee im Flachgau.

- BERTHOLD SCHMID

Albert Ebner, Hotelier in Hintersee, beobachtet das Phänomen des geänderten Buchungsve­rhaltens von Urlaubern bereits seit geraumer Zeit: „Die Leute informiere­n sich schnell im Internet und entscheide­n dann spontan. Viele bleiben in unserer Region und verzichten angesichts der momentanen Hitzewelle auf eine lange Anfahrt in den Urlaub nach Italien oder Kroatien. An manchen Tagen melden sich beispielsw­eise in unserem Haus fast überfallsa­rtig bis zu 50 Gäste an. Dazu kommt die Tatsache, dass unsere Seen ausgezeich­nete Qualität aufweisen und manche gar als Geheimtipp gehandelt werden. Unser Hinter- see ist so ein Beispiel.“Eine Ansage, die sich bei einem SN-Lokalaugen­schein am Mittwoch bewahrheit­ete.

An den beiden offizielle­n Badeplätze­n, beim „Hirschpoin­t“der Familie Moser sowie beim Bundesfors­te-Haus, genossen viele Familien mit Kindern die Idylle. „Der Hintersee ist frei zugänglich, nicht verbaut und steht unter Naturschut­z“, klärte Albert Ebner auf. Man könne ihn als Gebirgssee in 735 Metern Seehöhe bezeichnen, der von der Taugl sowie einem künstlich angelegten „Brunnbach“aus der Faistenau gespeist werde. „Daher ist er auch immer um einige Grade kühler als andere Seen in der Region“, so Ebner. Kaum bekannt sei, dass es zusätzlich einen Stollen unter dem See mit einer Anbindung zum Wiestalsta­usee gebe und dieser direkt an der Stromerzeu­gung beteiligt sei. Einziges Manko: „Die Taugl führt sehr viel Schotter in den Hintersee, sodass zu befürchten ist, dass er in vielleicht 50 Jahren verschwund­en ist“, sagte Ebner.

Doch noch ist es nicht so weit. An diesem heißen Mittwochna­chmittag genoss die Frauenärzt­in Nora Bachofner aus Hof mit ihren vier Kindern Hannah, Lukas, Philipp sowie Benjamin das Badevergnü­gen auf der gepflegten Wiese. Freundin Elisabeth Obermoser aus Golling hatte ihre Söhne Sebastian und Georg mitgebrach­t. „Es sind die Freundlich­keit, das familiäre Umfeld sowie das saubere Wasser und die beeindruck­ende Naturlands­chaft, die diesen Hintersee so auszeichne­n“, sagten sie einhellig.

Dem konnte die Drogistin Gabriele Hess nur zustimmen: „Ich bin schon seit 15 Jahren hier Stammgast. Ich liebe diese Gegend und habe aus Hof auch keinen langen Anfahrtswe­g. Man kennt sich schon untereinan­der und der Eintritt beim ,Hirschpoin­t‘ von drei Euro beziehungs­weise die 42 Euro für eine Saisonkart­e sind es wert.“

Zurück in das Hotel Ebner, wo die Mannschaft trotz Hitze be-

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