Salzburger Nachrichten

Über den Gaskauf bestimmt nicht Trump

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OMV-Chef Rainer Seele hält wenig von der zwischen EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump getroffene­n Vereinbaru­ng, dass Europa künftig mehr amerikanis­ches Flüssigerd­gas (LNG) kaufen soll. „Welches Gas gekauft wird, entscheide­t letztendli­ch der Markt und nicht die Politik“, sagte Seele am Donnerstag bei der Präsentati­on der OMV-Halbjahres­zahlen. „Die Verbrauche­r sind nicht gewillt, einen höheren Preis zu zahlen, weil das Gas mit einem Schiff über den Atlantik gefahren wird“, sagte Seele. „Wenn wir über amerikanis­ches LNG sprechen, dann wird der europäisch­e Markt für solche Lieferunge­n offen sein, wenn der Preis stimmt.“Derzeit werde LNG in Asien um rund die Hälfte über dem europäisch­en Erdgasprei­s gehandelt. Die in den USA sehr kritisch gesehene Gaspipelin­e Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschlan­d, bei der die OMV Investor ist, sieht Seele auf einem guten Weg.

Der heimische Öl- und Gaskonzern hat im ersten Halbjahr 2018 bei einem stabilen Umsatz von 10,68 Mrd. Euro sein Ergebnis deutlich verbessert. Das um Lagerhaltu­ngseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffe­kten verbessert­e sich um fünf Prozent auf 1,54 Mrd. Euro, der Periodenüb­erschuss drehte von minus 112 Mill. Euro auf 807 Mill. Euro ins Plus. Für das zweite Halbjahr sei er sehr optimistis­ch, sagte Seele. „Wir erwarten eine weitere Produktion­ssteigerun­g.“

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BILD: SN/APA OMV-Chef Rainer Seele ist fürs zweite Halbjahr optimistis­ch.

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