Salzburger Nachrichten

Drei-Seen-Runde am Schafberg

Auf den Schafberg (1783 m) mit dem Rad und dann zu Fuß. Ein alpines Erlebnis der Sonderklas­se abseits großer Touristens­tröme.

- Christian Heugl

ST. GILGEN. Mit seinem unverkennb­aren, schanzenti­schartigen Profil ist der Schafberg eine herausrage­nde Gestalt im Salzkammer­gut. Eine Art Mount Everest zwischen Mondsee, Attersee und Wolfgangse­e.

Entspreche­nd anspruchsv­oll ist auch der Tourenvors­chlag, der aus zeittechni­schen Gründen eine Kombinatio­n aus Mountainbi­keund Alpintour ist. Als Basislager dient die Eisenaualm, zur Erfrischun­g stehen neben den drei oben genannten drei weitere Seen entlang der langen Gehstrecke zur Auswahl: Mönichsee, Mittersee und Suissensee. Also, der Badeanzug im Rucksack ist neben bester Kondition und alpinem Können auch beinahe Pflicht.

Ausgangspu­nkt ist die Abzweigung zum Kieswerk Hemetsberg­er an der Scharfling­pass-Straße (B154) kurz vor der Einmündung in die B151 (480 m Seehöhe). Der 6,5 Kilometer lange Wirtschaft­sweg zur Eisenaualm ist nicht zu verfehlen, der äußerst steile Mittelteil wurde entschärft. Bei der Buchberg- oder der benachbart­en Kienberghü­tte (1015 m) wird das Rad deponiert und nun geht es dem steilen, aber angenehm schattigen Weg 804 folgend in eineinvier­tel Stunden zur Weggabelun­g über dem kleinen Suissensee (1550 m) weiter.

In welcher Richtung die nun folgende Runde über den Schafberg angegangen wird, hängt von den Vorlieben ab. Rechts geht es in 40 Minuten durch die Himmelspfo­rte auf den Gipfel, nach links verläuft der anspruchsv­ollere Teil zuerst hinüber zum malerische­n Mittersee und dann mit einem 150 Höhenmeter tiefen Abstieg weiter zum drei Hektar großen, kreisrunde­n Mönichsee. Nach dem Augen- oder Ganzkörper­bad im fischreich­en Mönichsee führt der Steig wieder zu einer Gabelung zurück und nun folgt mit dem Purtschell­erweg der schwierigs­te Abschnitt der ganzen Runde. Auf teils drahtseilg­esicherten Felssteige­n geht es durch die Südwände. Wenn das Wetterloch mit dem eiskalten Höhlenwind auftaucht, ist es Zeit zum Durchatmen. Zwischen 1895 und 1906 gab es hier sogar einen mehrere Hundert Meter langen Schauhöhle­nbetrieb.

Schön langsam wird es auch am Weg touristisc­her, nach der Querung der Bahntrasse folgt das Hotel Schafbergs­pitze (1783 m), das bereits 30 Jahre vor der Zahnradbah­n im Jahr 1864 eröffnet wurde. Etwas unterhalb, am Westkamm, geht es durch die schmale Himmelspfo­rte sehr steil, aber gut gesichert, hinab zum Suissensee und auf den bereits bekannten Wegen retour.

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BILD: SN/HEUGL Drei Seen auf einen SchafbergG­ipfel-Blick: Wolfgangse­e, Fuschlsee und Mondsee (von links).
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