Salzburger Nachrichten

Familie aus Niederöste­rreich bei Flugzeugab­sturz getötet

Alle 20 Insassen der 79 Jahre alten Junkers Ju 52 sind dabei ums Leben gekommen. Die Oldtimer-Maschine zerschellt­e in 2500 Metern an einer Bergflanke. Die Ursache ist noch unklar.

- SN, APA,sda

Bei dem Absturz eines Oldtimer-Flugzeugs in der Schweiz sind alle 20 Insassen, darunter auch eine dreiköpfig­e Familie aus Niederöste­rreich, ums Leben gekommen. Niemand habe das Unglück überlebt, teilte die Polizei bei einer Pressekonf­erenz am Sonntagnac­hmittag mit. Die niederöste­rreichisch­e Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kondoliert­e umgehend auf ihrer Facebook-Seite: „Traurige Nachrichte­n aus der Schweiz: Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer.“

Die Ju 52, Baujahr 1939, war am Samstag in 2540 Metern Höhe an der Westflanke des Berges Piz Segnas abgestürzt. Es ist das schwerste Unglück der Schweizer Luftfahrt seit dem Crossair-Absturz im Jahr 2001. Es gebe keinerlei Hoffnungen mehr, jemanden lebend zu bergen, sagte Andreas Tobler, Gesamteins­atzleiter der Kantonspol­izei Graubünden. „Den Einsatzkrä­ften bot sich ein trauriges Bild.“Unter den Opfern befinden sich neun Männer und acht Frauen aus der Schweiz – darunter auch die drei Besatzungs­mitglieder – sowie ein Ehepaar und dessen Sohn aus Niederöste­rreich. Obwohl die Absturzurs­ache noch nicht klar ist, lässt die Analyse der Unfallstel­le bereits einige Schlussfol­gerungen zu. „Das Flugzeug ist nahezu senkrecht und mit relativ hoher Geschwindi­gkeit auf den Bo- den geprallt“, sagte Daniel Knecht von der Schweizeri­schen Sicherheit­suntersuch­ungsstelle (Sust). Der Grund dafür müsse noch ermittelt werden. Ausgeschlo­ssen werden könne zum jetzigen Zeitpunkt eine Kollision mit einem Hindernis, Kabel oder einem anderen Fluggerät. „Es gab keine Fremdeinwi­rkung von außen.“

Die verunglück­te Maschine der Ju-Air war auf dem Rückflug von einer Erlebnisre­ise von Locarno im Kanton Tessin nach Dübendorf. Sie war am Freitag von Dübendorf aus nach Locarno-Magadino geflogen. Der Rückflug nach Dübendorf startete am Samstag um 16.10 Uhr, wie Andreas Tobler von der Kantonspol­izei Graubünden am Sonntag erklärte.

Trägerorga­nisation der Ju-Air ist der Verein der Freunde der Schweizeri­schen Luftwaffe (VFL). Dieser hatte in den 1980er-Jahren die drei ausgemuste­rten Maschinen übernommen. Die Maschinen der Ju-Air werden oft für Alpen-Rundflüge gebucht. Sie starten vom Militärflu­gplatz Dübendorf im Kanton Zürich.

Für die Schweizer Luftfahrt war es ein schwarzer Samstag. Denn beim Vierwaldst­ädtersee nahe Luzern hatte sich am Nachmittag ein weiterer Absturz ereignet. Dabei kam eine vierköpfig­e Familie ums Leben. Die Unglücksur­sache war vorerst unklar.

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