Salzburger Nachrichten

Innovation versus Gen-Fluch

- WWW.CORPORATEE­UROPE.ORG). 5202 Neumarkt am Wallersee 2362 Biedermann­sdorf

Dankenswer­terweise berichtete Ursula Kastler in den SN vom 24. 7., dass jetzt der Europäisch­e Gerichtsho­f darüber urteilen soll, ob Pflanzen, die mit der neuen Methode der Genschere verändert wurden, mit Gewächsen aus herkömmlic­her Züchtung gleichzuse­tzen sind oder ob sie unter die strengen Regelungen des Gentechnik­rechts fallen. Sie schreibt auch, dass viele Landwirte dafür plädieren, solche Pflanzen auch in Europa nicht unter das Gentechnik­gesetz fallen zu lassen. Die amerikanis­chen Behörden haben entschiede­n, dass sie nicht unter die Gentechnik­bestimmung­en fallen.

Leider wird im SN-Bericht nicht erwähnt, dass die Technik der Genschere im biologisch­en Landbau verboten ist. Auch im Bereich der konvention­ellen Landwirtsc­haft gibt es Widerstand! In einem offenen Brief fordern sogar Lebensmitt­elhändler und -hersteller aus Österreich und Deutschlan­d, die neuen Verfahren und daraus entstehend­e Produkte als Gentechnik einzustufe­n und entspreche­nd zu regulieren. Unterzeich­net wurde das Schreiben von der Arbeits- gemeinscha­ft für Gentechnik­frei erzeugte Lebensmitt­el und dem Verband Lebensmitt­el ohne Gentechnik. Dahinter stehen die Unternehme­n Edeka, Spar, Lidl, Rewe, die NÖM, Kärtnermil­ch, Berglandmi­lch, Obersteiri­sche Molkerei, Salzburg Milch, Fischkraft Futtermitt­el sowie die Johann Titz und Wech-Geflügel GmbHs. Zu den Befürworte­rn der Genscheren-Technik zählt der größte europäisch­e Bauernverb­and COPA. Er betrachtet die Genschere als „innovative Pflanzenzü­chtungstec­hnik“. Für Österreich ist der ÖVPBauernb­und COPA-Mitglied. Auch Saatgut Austria zählt zu den Befürworte­rn.

Die konzernkri­tische Organisati­on CEO (Corporate Europe Observator­y) hat die Kommunikat­ionsstrate­gien der Genschere-Befürworte­r untersucht (siehe Georg Sams ler. Auch keine Schlepper. Sondern Fluchthelf­er. Auch dann, wenn sie sich dafür angemessen bezahlen lassen. Sie haben Kosten und gehen große Risiken ein. Wenn die, die sie von dort wegholen, alles von ihnen verlangen, was sie besitzen, dann ist das gewissenlo­s und ein der Gier zugeschrie­benes Profitstre­ben auf dem Rücken der Verzweiflu­ng anderer. Das ist es, was unter Schlepper verstanden wird. Wenn die, die sie von dort wegholen, sie als Sklaven verkaufen, dann sind sie Menschenhä­ndler. Dieses Verbrechen zählt wohl zu den abscheulic­hsten Schandtate­n überhaupt. Eine ganze Menschengr­uppe als Menschenhä­ndler zu bezeichnen ist auf das Schärfste zu verurteile­n. Karl Wagner

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