Ducati-Duo triumphiert vor Spielberg-Rennen
Eine Woche vor dem MotoGP-Gastspiel in Österreich gewann in Brünn Andrea Dovizioso vor Jorge Lorenzo. Das KTM-Team durchlebt eine Krise.
Das war wieder eines jener Rennen, das der MotoGP ihren glänzenden Ruf festigt. Mit dem Italiener Andrea Dovizioso gewann am Sonntag in Brünn zwar der Mann von der Pole-Position, aber das gelang ihm erst nach mitreißenden Positionskämpfen an der Spitze. Sogar der spätere Vierte, Valentino Rossi, hatte beim Großen Preis von Tschechien einmal das Feld angeführt.
Mit Dovizioso und dem Spanier Jorge Lorenzo feierte Ducati eine Woche vor dem Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring einen Doppelsieg. Der Titelverteidiger und WM-Führende Marc Márquez startete mit seiner Honda in der Schlussphase seine gefürchteten Angriffe, mehr als ein kurzzeitiger zweiter Rang war aber diesmal nicht drinnen. Der Spanier nahm die Niederlage für ihn ungewohnt gelassen: „Da muss man auch auf die WM schauen. Ich gehe mit einem Vorsprung von 49 Punkten von hier weg. Ducati hatte eine starke Beschleunigung. Sie haben lange auf den Sieg gewartet. Ich habe die WM-Führung und bin auf dem Podest.“
Dovizioso sprach von „einem perfekten Rennen“, das er so nicht erwartet hatte, und fügte hinzu: „Ich hatte das Gefühl, dass alle am Limit gefahren sind. In Brünn musst du extrem sauber fahren. Ich bin glücklich für das Team.“Lorenzo, im kommenden Jahr Teamkollege von Marc Márquez bei Honda, wollte reifenschonend fahren, damit er noch Reserven für die Schlussphase hat, aber: „Das ging nicht, weil mich Marc dauernd angegriffen hat. Aber wir haben großen Spaß gehabt.“
Altmeister Valentino Rossi verpasste nach bereits fünf Podiums- plätzen in der laufenden Saison mit seiner Yamaha diesmal den Champagner, sein beinharter Fight mit dem Briten Cal Crutchlow (PrivatHonda) zeigte aber, welches Feuer im 39-jährigen „Il Dottore“noch brennt. In der WM liegt Rossi vor Dovizioso an zweiter Stelle.
Vor dem Heim-Grand-Prix schlitterte das österreichische KTMTeam in eine Krise. Die Pechsträhne hatte im Juli auf dem Sachsenring begonnen, als der mit einer Wildcard zum Rennen zugelassene Testfahrer Mika Kallio schwer stürzte. Der Finne fällt für mehrere Monate aus. Ersatz wird gesucht. In Brünn flog Pol Espargaró im Warm-up von der Maschine und zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu. Er wird heute, Montag, in Barcelona operiert. Sein Einsatz in Spielberg ist wenig wahrscheinlich. Bradley Smith wurde in Brünn zu Beginn in einen Dreier-Crash verwickelt.