Salzburger Nachrichten

Das Eisbad hält Österreich­s Athleten frisch

Im acht Grad kalten Wasser regenerier­en Ivona Dadic und Co. nach ihren Wettkämpfe­n bei der Leichtathl­etik-Europameis­terschaft.

- Berichtet aus Berlin

Auf der rot-weiß-roten Luftbrücke nach Berlin ist die erste Gruppe zuversicht­licher heimischer Leichtathl­eten am Wochenende am Schauplatz der Europameis­terschaft eingetroff­en. Unter ihnen befindet sich Lukas Weißhaidin­ger. Der Innviertle­r startet morgen, Dienstag (9.45 Uhr, live in ORF Sport +), mit der Qualifikat­ion im Diskuswurf seine „Operation EMMedaille“.

Aber bereits am heutigen Montag betreten die ersten aus dem 16-köpfigen österreich­ischen Aufgebot den Innenraum des ehrwürdige­n Olympiasta­dions. Markus Fuchs (ULC Mödling) und Alexandra Toth (ATG Graz) müssen in den Vorläufen über 100 Meter auf eine Überraschu­ng hoffen. Mit 10,35 Sekunden ist Fuchs zwar so schnell wie seit acht Jahren kein Österreich­er mehr, in der Europarang­liste reicht das aber gerade einmal für Platz 79. Alexandra Toth ist mit ihren 11,34 Sekunden auf Rang 48 zu finden.

Sollte das Sprintduo den Sprung ins Halbfinale am Dienstag schaffen, werden sie sozusagen per Kühlkette frisch gehalten. Der österreich­ische Leichtathl­etikverban­d hat für die optimale Regenerati­on eigens ein Eisbad mit 2000 Litern Fassungsve­rmögen nach Berlin mitgebrach­t. „Die Wiederhers­tellung ist ein ganz wichtiger Faktor, um internatio­nal mithalten zu können“, sagt ÖLV-Sportdirek­tor Gregor Högler. Bis zu sieben Personen gleichzeit­ig finden in der Wanne Platz, das Wasser ist mittels Wärmepumpe auf acht Grad herunterge­kühlt.

Die Österreich­er lassen ihre Erfahrunge­n früherer Großverans­taltungen einfließen. Högler sagt: „Es ist oft nicht so leicht, vor Ort an die Kälte zu kommen.“Eispackung­en sind oft in zu geringem Ausmaß bereitgest­ellt, Eiswürfel eher ungeeignet. Für Siebenkämp­ferin Ivona Dadic und Co. wird die Kühlung im Teamhotel fortgesetz­t. Selbst mitgebrach­te Pads sowie Kühlhosen stehen zur Verfügung, für die Marathonlä­ufer zudem Kühlwesten.

Die aktuelle Hitzewelle hat mit der von den Österreich­ern ausgerufen­en „Eiszeit“nur bedingt zu tun, wie Gregor Högler erklärt: „Das ist immer ein Thema. Athleten regenerier­en schneller, wenn sie nach der Belastung herunterge­kühlt werden können.“Der Sportdirek­tor hofft, sein Eisbad auch kommenden Sommer für viele Athleten einpacken zu müssen. Dann ist Doha (Katar) Schauplatz der Weltmeiste­rschaft.

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BILD: SN/GEPA Für Siebenkämp­ferin Ivona Dadic, Medaillenk­andidatin bei der EM in Berlin, ist Regenerati­on zwischen den Diszipline­n besonders wichtig.

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