Touristin wollte sich in der Ache die Haare waschen und ertrank
Ein Wanderausflug einer tschechischen Urlaubergruppe zu den Krimmler Wasserfällen endete in einer Tragödie: Eine 24-Jährige stürzte in die Ache und konnte nur noch tot geborgen werden.
„Für die junge Frau hat es leider keine Rettung mehr gegeben.“ Christoph Schratl, Wasserrettung
KRIMML, BERCHTESGADEN. Das Unglück passierte am Samstagabend unweit eines Wanderwegs rund 150 Meter unterhalb der Krimmler Wasserfälle. Eine 24jährige Tschechin ging zum Ufer der Krimmler Ache, um sich dort laut Aussagen von Begleitern die Haare zu waschen. Dabei dürfte die junge Frau auf den nassen Steinen ausgerutscht und in die Ache gestürzt sein.
„Momentan führt die Krimmler Ache ziemlich viel Wasser, offensichtlich viel Schmelzwasser vom Gletscher“, berichtete Christoph Schratl von der Wasserrettung Mittersill. Zwei Jugendliche sahen die Urlauberin noch im Wasser treiben, wenig später langten die ersten Notrufe bei den Einsatzorganisationen ein. Es waren Feuerwehrleute, die in der einbrechenden Dunkelheit rund 400 Meter unterhalb der Unfallstelle im Staubereich des Kraftwerks Krimml die verunglückte Urlauberin lokalisieren konnten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 23 Wasserretter aus dem Gasteiner Tal, Mittersill, Schwarzach und Niedernsill nach Krimml gekommen. Christoph Schratl und weitere Wasserretter seilten sich von der Staumauer ab und konnten im Scheinwerferlicht der Feuerwehrkräfte die junge Frau aus dem Wasser bergen. Ein Notarzt stellte den Tod der Urlauberin fest. Nach Darstellung der Polizei ist die Frau ertrunken und hat am Körper mehrfache schwere Verletzungen (Polytrauma, Anm.) erlitten.
Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreute in der Folge die zurückgebliebenen Mitglieder der Urlaubergruppe.
Stunden zuvor standen der Salzburger Notarzthubschrauber Christophorus 6 sowie Bergrettungsleute im Watzmannmassiv am Königssee im Einsatz, nachdem Hilferufe gehört worden waren. Ein 26-jähriger Bergsteiger war am oberen Ende des Rinnkendlsteigs von einem herabfallenden Stein getroffen und am Unterschenkel schwer verletzt worden. Die Rettungsteams bargen den Verunglückten, der nach einer Erstversorgung und einer Zwischenlandung in Sankt Bartholomä ins Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen wurde.
Ebenso hilflos war zuvor ein 62-jähriger Urlauber, der aus der oberen Watzmann-Ostwand gerettet werden musste. Der Mann war mit einem Begleiter langsam über den Berchtesgadener Weg aufgestiegen, bis ihn im unteren Bereich der Ausstiegskamine rund 100 Meter oberhalb der Biwakschachtel die Kräfte verließen. Während sein Begleiter allein weiter bis zur Südspitze aufstieg, setzte der 62-Jährige einen Notruf ab. Dem Team des Notarzthubschraubers Christoph 14 gelang es aufgrund immer wieder herumziehender Nebelschwaden erst nach mehreren Versuchen, zuerst einige Bergrettungsleute nahe dem entkräfteten Urlauber abzusetzen und letztlich alle per Taubergung sicher ins Tal zu fliegen.