Wie ein breiterer Gehsteig zum Zankapfel wird
Tatort Überfuhrstraße: Anrainer fürchten Rennstrecke, Städträtin vermutet Parkplatzsorgen dahinter.
SALZBURG-STADT. Die Fronten in der Überfuhrstraße sind verhärtet. Ursache ist ein sanierungsbedürftiger Gehsteig. Er ist nicht asphaltiert, sondern nur geschottert und wird zum Teil von Gras überwuchert. Für heutige Verhältnisse ist er mit seinen 90 Zentimetern Breite viel zu schmal. Im Zuge der Sanierung soll er mindestens 1,70 Meter breit werden.
Zu breit, meinen die Anrainer, die schon 210 Unterschriften gesammelt haben. „Unsere Straße wird zur Rennstrecke“, fürchtet Anrainerin Elisabeth Nowak. Warum? Weil die auf der Straßenseite parkenden Autos dann keinen Platz mehr haben. Und diese parkenden Autos hätten die vorbeifahrenden Autofahrer bisher eingebremst. Dort gilt Tempo 30.
Allerdings, und auch das sagen die Anrainer, gibt es noch ein Problem: Wo sollen sie ihre Autos dann abstellen? Funda ÜtginKrischke betreibt seit zwölf Jahren ein Friseurgeschäft. „Wenn meine Kunden da nicht mehr parken können, muss ich zusperren.“Ein anderer Anrainer ergänzt: „Wir wollen Sicherheit für Fußgänger, aber nicht auf Kosten der Parkplätze.“Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) meint, schon jetzt herrsche wegen der schmalen Straße de facto ein Halte- und Parkverbot – auch wenn es nicht verordnet sei. Dass die Anrainer dennoch dort parken, mache die Sache nicht legal. Mit der Gehsteigsanierung würde ein wichtiger Lückenschluss für Fußgänger erfolgen, so Unterkofler. Doch da ist noch ein Problem. Weil die Eigentümer zweier Häuser an einer besonders engen Stelle keinen Grundanteil hergeben, wird mit einer Linie ein Gehweg auf der Fahrbahn markiert. Eine dieser Grundbesitzerinnen ist Elisabeth Nowak, vor deren Haus ein Teil der Fahrbahn als Privatparkplatz markiert ist. Und den will sie behalten. Unterkofler bleibt gelassen: „Nur ein Teil davon ist wirklich Privatbesitz.“Und dort lasse sie den Gehweg halt auf der Fahrbahn aufmalen.
„Der derzeitige Gehsteig wird als Parkplatz missbraucht.“