Salzburger Footballer hat bei EM Blut geleckt
Nach dem Gewinn der Silbermedaille will sich Manuel Jovic mehr Einsatzzeit im Nationalteam erkämpfen und irgendwann auch ganz oben stehen.
SALZBURG. Zum ganz großen Erfolg hat es für Österreichs Football-Nationalteam bei der EM in Helsinki letztlich doch nicht gereicht. Das Team von Coach Shuan Fatah verlor das Finale gegen Frankreich mit 14:28 (14:7) und musste sich damit wie bei der Heim-EM vor vier Jahren erneut mit Silber zufriedengeben.
„Für die Leute, die damals schon gespielt haben, war die Niederlage sehr bitter. Die wollten unbedingt jetzt Gold holen“, erklärt Manuel Jovic, der als einziger Salzburger in Finnland mit dabei war. „Ich selbst habe gemischte Gefühle. Natürlich ist es traurig, dass wir nur Zweiter geworden sind, aber die persönlichen Erlebnisse werden unvergesslich bleiben.“
Denn schon allein dass Jovic überhaupt mitfahren durfte, war eine kleine Sensation. Spielt er doch als Einziger im 45-köpfigen Kader nur in der zweiten österreichischen Liga. So war natürlich auch die Umstellung auf das EMNiveau nicht leicht. „Der Unterschied im Tempo ist wohl am größten. Aber ich habe ja auch schon ein Jahr in Innsbruck gespielt und kenne das von dort“, erzählt Jovic.
Aus seiner Zeit in Innsbruck ist er auch Nationaltrainer Fatah bekannt, der ihn als defensiven Backup ins Team geholt hat. Während Jovic im EM-Finale vor allem im Special Team zum Einsatz kam, durfte er im Gruppenspiel gegen Schweden fast die komplette zweite Hälfte durchspielen. „Als Mann aus der zweiten Liga habe ich mich im Team erst beweisen müssen. Da habe ich aber allen gezeigt, dass ich es draufhabe“, meint der 26-jährige Salzburger, der nun heiß auf mehr ist. „Ich habe auf jeden Fall Blut geleckt und will mich im Nationalteam etablieren.“
Die nächste Chance auf internationales Edelmetall könnte es dabei schon nächstes Jahr geben. „Wie es ausschaut, soll die Teilnehmerzahl der WM noch aufgestockt werden. Da dürfte dann auch Österreich wieder mit dabei sein“, weiß Jovic. Diskutiert wird zudem, die EM künftig alle zwei Jahre auszutragen. Die nächste fände dann bereits 2020 statt. Um seine Chancen auf eine Teilnahme zu erhöhen, überlegt Jovic bald wieder in die höchste österreichische Spielklasse zurückzukehren. „Die nächste Saison spiele ich auf jeden Fall noch bei meinen Salzburg Bulls. Aber nach der Silbermedaille will ich auch dabei sein, wenn Österreich endlich Gold holt.“
„Als Zweitligaspieler habe ich mich im Team erst beweisen müssen.“