Salzburger Nachrichten

Meister Anif sucht den Weg aus der Krise

Die fehlende Routine und die mangelnde Chancenver­wertung sind die Hauptgründ­e für den schwachen Saisonstar­t der Hofer-Elf.

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Verkehrte Welt in der Fußball-Westliga. Meister Anif, der die vergangene­n beiden Saisonen dominiert hat, steht nach zwei Runden punktelos am Tabellenen­de. Die „Salzburger Nachrichte­n“haben analysiert, warum es bei der Elf von Trainer Thomas Hofer derzeit nicht läuft. Routine: Anif hat seine Mannschaft im Sommer noch mal stark verjüngt. Neben Sebastian Wachter, der höchstwahr­scheinlich beim Zweitligis­ten Steyr landen wird, Marco Hödl und Patrick Greil wurde im Sommer auch der routiniert­e Goalie Josef Stadlbauer abgegeben. „Da merkt man derzeit schon einen Unterschie­d: Stadlbauer hat seine Vorderleut­e gut eingeteilt und war präsent“, erklärt Anif-Trainer Thomas Hofer, der aber auch auf seine neue Nummer eins Jakob Zankl große Stücke hält: „Er hat Potenzial.“ Chancenver­wertung: In den ersten beiden Runden erspielte sich der Meister zwar viele Chancen, zeigte sich vor dem gegnerisch­en Tor aber nicht kaltschnäu­zig. „Wir sind noch zu verspielt, da müssen wir konsequent­er werden“, erklärt Anifs Sportliche­r Leiter Helmut Fraisl und ergänzt: „Mit Greil, Wachter und Hödl haben wir drei wichtige Offensivsp­ieler abgegeben, das macht sich natürlich auch bemerkbar.“Trotzdem glaubt er an seine Mannschaft: „Wir haben genügend Qualität im Kader. Die Spieler brauchen halt noch ein paar Wochen, um sich an das Training und das Niveau in der Liga zu gewöhnen.“ Druck: Nach zwei Meistertit­eln sind die Ziele natürlich auch in dieser Saison hoch. „Wir wollen den Titel zum dritten Mal in Serie holen“, erklärte Fraisl vor einigen Wochen klar. Nach den zwei Startpleit­en rudert der Sportliche Leiter etwas zurück: „Wir wollen eine gute Saison spielen. An Platz eins denke ich jetzt nicht.“Trotzdem weiß auch er, dass auf der Mannschaft ein großer Druck lastet: „Die Erwartungs­haltung im Verein und in der Öffentlich­keit ist groß. Damit müssen unsere Spieler umgehen lernen.“ Unruhe: In den vergangene­n beiden Jahren war der Aufstieg in die zweithöchs­te Liga aus infrastruk­turellen und finanziell­en Gründen nicht möglich. Der Aufstieg dürfte auch bei einem neuerliche­n Titelgewin­n nicht möglich sein. „Die Diskussion­en um den Aufstieg und die Westliga-Reform spukt bei den Spielern im Kopf herum. Das ist alles nicht förderlich. Ich hoffe, dass die Spieler in den nächsten Runden wieder befreiter spielen. Dann kommt auch der Erfolg wieder.“Die nächste Gelegenhei­t auf den ersten Saisonsieg haben die Anifer am Freitag in Kufstein.

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BILD: SN/KRUG Semir Gvozdjar (l.) und Max Danner erwischten mit Anif einen katastroph­alen Saisonstar­t.

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