Salzburger Nachrichten

Zwei im Hoch und kaum zu ersetzen

- Hermann Fröschl

Sie ist neue Ehrenbürge­rin der Stadt, sie ist am Höhepunkt ihres Wirkens und kann die letzten zwei Jahre ihrer Präsidents­chaft richtig auskosten: Für Helga Rabl-Stadler könnte die Dramaturgi­e nicht besser sein. Sie geht 2020 – in jenem Jahr, in dem die Festspiele ihren 100. Geburtstag feiern werden. Es wird, wenn nichts Unvorherse­hbares passiert, der krönende Abschluss einer großen Karriere.

Dass die Stadt schon jetzt voller Spekulatio­nen ist, wer auf Rabl-Stadler in zwei Jahren folgen wird, ist kein Wunder: Der Job ist eminent wichtig für Stadt und Land. Im Sommer sitzt Salzburgs meistgesuc­hte Persönlich­keit nicht im Chiemseeho­f, sondern im Festspielh­aus.

Womit wir bei jenem Mann wären, für den die Dramaturgi­e nicht ideal ist. Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer wäre prädestini­ert dafür, nach seiner politische­n Regentscha­ft bei den Festspiele­n das Zepter zu übernehmen. Aber das Jahr 2020 kommt für ihn zu früh. Mit dem Wahlsieg hat er gerade das Fundament dafür gelegt, eine politische Ära zu prägen. Mit 62 Jahren hat Haslauer die Kraft dazu – und ist voller Ambition. Diesen Weg jäh abzubreche­n würde nicht zu ihm passen. Zumal logische Nachfolger fehlen.

Wie sollen die für Salzburg so wichtigen Generation­swechsel also ablaufen? Wer soll sie gestalten? Die Köpfe im Chiemseeho­f und Festspielh­aus werden wohl noch länger rauchen.

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