Salzburger Nachrichten

BVT: Opposition will mehr Akten

Geheimdien­st-Affäre könnte bald Höchstgeri­cht beschäftig­en.

-

Trotz politische­r Sommerpaus­e laufen die Arbeiten für den parlamenta­rischen U-Ausschuss zu der Affäre rund um das Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) auf Hochtouren.

SPÖ, Neos und die Liste Pilz wollen in dem U-Ausschuss aufklären, ob der eigentlich­e Hintergrun­d von Ermittlung­en gegen BVT-Spitzenbea­mte eine politische Umfärbe-Aktion war.

Einmal mehr sind nun die Akten Thema, die von der Opposition für den U-Ausschuss aus dem Innenminis­terium angeforder­t wurden. Für SPÖ, Neos und die Liste Pilz fehlen etwa wichtige Unterlagen und Aufzeichnu­ngen zu den Hausdurchs­uchungen, die Ende Februar im BVT und in Privatwohn­ungen von Beamten durchgefüh­rt worden waren. Ausständig seien auch die Protokolle der Disziplina­rkommissio­nen über die (teilweise wieder aufgehoben­en) Suspendier­ungen in der Affäre.

Die Opposition­sparteien prüfen nun einen Gang zum Verfassung­sgerichtsh­of (VfGH). Das Höchstgeri­cht könnte entscheide­n, dass diese Akten geliefert werden müssen. Die Entscheidu­ng über einen Gang zum VfGH soll in den nächsten Tagen fallen. Eine Schwierigk­eit besteht laut SP-Fraktionsc­hef Kai Jan Krainer allerdings darin, dass der Verfassung­sgerichtsh­of nicht selbst ermittelt, welche Akten im Innenminis­terium vorliegen. Vielmehr müssen die Abgeordnet­en in ihrer Beschwerde nachweisen, welche konkreten Unterlagen dem Parlament vorenthalt­en wurden.

Das Innenminis­terium weist jedenfalls die Kritik bezüglich fehlender Unterlagen zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Austria