Salzburger Nachrichten

21-Jähriger stach „seinen Freund“nieder

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SALZBURG-STADT. „Er ist mein Freund. Ich wollte nicht, dass er sich verletzt.“Ein 21-jähriger Syrer beteuerte am Dienstag am Salzburger Landesgeri­cht vehement seine Unschuld. Die Vorwürfe wogen schwer: Laut Anklage rammte der Mann einem 19-Jährigen im Juni im Salzburger Stadtgebie­t ein Messer in den Bauch. Der Afghane zog sich eine schwere Darmverlet­zung zu.

Vor Gericht bekannte sich der Angeklagte – er sitzt in U-Haft – nicht schuldig. Das Opfer sei ein guter Freund von ihm, er habe es zufällig im Lehener Park sitzen gesehen. „Er war stark betrunken und hat plötzlich angefangen zu schreien“, sagte der 21-Jährige gegenüber Richter Christian Ureutz. Als der Afghane die Mutter und Schwester des Angeklagte­n beschimpft habe, sei die Situation eskaliert. Beide Männer attackiert­en sich mit Händen und Fäusten. Plötzlich zückte der Syrer ein Messer: „Ich wollte ihm damit nur drohen.“Sein Kontrahent sei ihm „in das Messer gelaufen“.

Gegenüber der Polizei hatte der 21-Jährige noch völlig andere Angaben gemacht. Damals zeigte er sich geständig. „Hier und heute sage ich die Wahrheit“, sagte der Angeklagte. Das Opfer bestätigte die Aussagen des Angeklagte­n. Er könne sich nicht mehr genau an den Vorfall erinnern. Er könnte jedoch ausgerutsc­ht und auf das Messer gefallen sein. Der Afghane sitzt ebenfalls in der Justizanst­alt Puch.

Der Syrer erhielt eine teilbeding­te Freiheitss­trafe von zwei Jahren. Sechs Monate davon muss er im Gefängnis absitzen.

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