Salzburger Nachrichten

Küss die Braut im Fotobus

Am 8. 8. sagen viele Paare „Ja“: Auch Foodtrucks haben Hochsaison.

- Lukas Prudky, Fotobus

Allein in der Stadt Salzburg haben sich 19 Paare dieses Datum für ihre Hochzeit ausgesucht: Der 8. 8. 2018 ist beliebt. Vermutlich, weil er leicht zu merken ist.

Damit beim schönsten Tag im Leben nicht nur das Datum stimmt, sind heute, Mittwoch, zahlreiche Salzburger Dienstleis­ter unterwegs. Einer von ihnen ist Lukas Prudky. Der 29-jährige Salzburger weiß, dass Hochzeiten immer mehr zu einem perfekten Event werden. Deshalb hat er zwei VWBusse zu Fotoautoma­ten umfunktion­iert: „Franz“ist blauweiß und rollte erstmals 1971 als Taxi durch St. Pölten. „Josef“ist rot-weiß und löschte ab 1974 Feuer in Wien.

Seit vier Jahren sind die

„Der 8. 8. ist beliebt – ich hätte zehn Busse vermieten können.“

zwei alten Bullis aber mit Kamera, Blitz, Drucker ausgestatt­et. Die Gäste und die Brautleute können sich für die Fotos zudem mit Elvis-Perücken, Sternbrill­en oder Bärtchen verkleiden. „Das Hochzeitsp­aar kann die Größe der Bilder aussuchen und Logos sowie Schriftzüg­e einfügen – damit es perfekt zum Design der Hochzeit passt“, sagt Prudky.

Das glückliche Paar, bei dem der Fotobus am 8. 8. vorfährt, hat den Service bereits im Oktober 2017 gebucht. „Der 8. und der 18. August sind sehr stark gebucht – ich hätte zehn Busse vermieten können.“Für vier Stunden Bulli zahlen die Brautleute 890 Euro.

Auch der Foodtruck D’s Burger von Robert Patzer und Andreas Fuchs hat in diesem Sommer viele Auftritte bei Hochzeiten. „Wir werden meist als Mitternach­tsjause oder zur Agape gebucht“, sagt Patzer. Der Koch bereitet je nach Wunsch kleine Burger, Garnelensp­ießchen, Steak-Sandwiches, Trüffelpom­mes für die hungrigen Hochzeitsg­äste zu. Für 50 Portionen berechnet D’s Burger 750 Euro.

Der Vorteil des Foodtrucks sei, dass er unabhängig von einem Stromansch­luss die Burger brutzeln könne, sagt Patzer. „Wir haben einen Gasgenerat­or – und können so mitten im Feld kochen.“Vergangene­s Jahr servierte Patzer auf dem Golfplatz in Rif Burger. „Es war eine Überraschu­ng: Das Licht des Golfplatze­s wurde erst eingeschal­tet, als wir vor Ort waren. Die Hochzeitsg­äste waren beeindruck­t – plötzlich stand unser Foodtruck da.“

Vor Kurzem waren der Koch und sein Team auch in Südtirol im Einsatz. Mitten in den Weinbergen hat er Rosmarinpo­mmes frittiert. „Die Brautleute wollten kein Dinner, bei dem die 140 Gäste sitzen. Deshalb haben wir sie über den Abend verpflegt.“Gestresst hat Patzer aber mehr die Anfahrt: „Unser Truck war genauso breit wie die Straße – und die Kurven waren wirklich eng.“

Mit seinen Bullis kam Prudky bisher überallhin – wenn auch gemütlich. „Die VW-Busse fahren maximal 95 Kilometer pro Stunde. Ich finde es schön, langsam unterwegs zu sein.“Ganz selten, bei Hochzeiten, habe er aber Angst um seine Automobile. „Die Hochzeitsg­äste sind manchmal sehr euphorisch. Einmal mussten wir den Bus für zehn Minuten zusperren, damit sich die Menschen wieder beruhigen.“Und zu später Stunde könne es vorkommen, dass Fotos mit sehr viel Haut aus dem Drucker kommen. „Wir hatten schon Anfragen, ob Gäste den Bus kurz allein nutzen könnten. Wir haben das aber abgelehnt“, sagt Prudky lachend.

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 ?? BILD: SN/PRIVAT ?? Brautpaare können sich den als Fotoautoma­t umgebauten Bulli mieten – oder sich im Foodtruck Burger brutzeln lassen.
BILD: SN/PRIVAT Brautpaare können sich den als Fotoautoma­t umgebauten Bulli mieten – oder sich im Foodtruck Burger brutzeln lassen.
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