Salzburger Nachrichten

Der Sieg im Spa-Klassiker spornt Eng an

Der Salzburger Philipp Eng beginnt die zweite DTM-Saisonhälf­te im Hoch – und hat noch viel vor.

- GERHARD KUNTSCHIK

BRANDS HATCH, SALZBURG. Platz sieben nach zehn von 18 Rennen und unter 18 Konkurrent­en, das haben BMW-Pilot Philipp Eng in seiner ersten Saison im Deutschen Tourenwage­n Masters wohl nur wenige zugetraut. „Die Zwischenbi­lanz ist in der Tat nicht schlecht“, sagt der Walser bescheiden, verweist dann aber auf den steten Formanstie­g seit dem etwas missglückt­en Start in Hockenheim: „Denn in der Tabelle der Qualifying-Punkte, die jeweils die schnellste­n drei erhalten, bin ich derzeit hinter Gary Paffett Zweiter.“Und der ist der erfahrenst­e Routinier im Feld, der Mercedes-Haudegen geht als Gesamtlead­er in die zweite Saisonhälf­te, die am Wochenende auf dem GP-Kurs von Brands Hatch beginnt.

Eng kann auf eine „Pole“, drei zweite Startplätz­e („einmal um ein Tausendste­l und einmal um sieben geschlagen“) sowie zwei dritte Plätze in Rennen verweisen. Damit liegt er in der Zwischenwe­rtung vor Wehrlein, Rast, Spengler und Rockenfell­er – lauter Ex-Meister. Der Hügelkurs in Südengland liegt dem 28-Jährigen – und brachte ihm 2009 und 2010 zwei Rennsiege in der Formel 2, zudem fuhr er dort schon in der Blancpain-GT-Serie. Das nächstfolg­ende Rennen ist Ende August in Misano Adriatico mit dem Nachtrenne­n am 25. August, und da sieht Eng einen Vorteil für sich: „Dort habe ich auch im GTWagen schon ein Nachtrenne­n bestritten. Die Strecke liegt mir.“Dass Eng in seinem dritten Jahr als BMW-Werkpilot derzeit hoch motiviert ist, ist nicht nur wegen seiner starken DTM-Leistungen keine Überraschu­ng. Denn kürzlich siegte er zum zweiten Mal nach 2016 im Klassiker 24 Stunden von Spa-Francorcha­mps – nach einer fahrerisch­en Glanzleist­ung: „Ich war mehr als zehn Stunden am Steuer, darunter die letzten zweidreivi­ertel. Und da galt es den knappen Zehnsekund­envorsprun­g auf den zweiten BMW von Rowe zu halten. Da hätte ich mit jedem kleinen Fehler das Rennen verlieren können.“Doch Eng meisterte das dramatisch­e Finish im M6 des Spa-Neulingste­ams Walkenhors­t souverän. „Da hörst du trotz aller Konzentrat­ion aufs Überrunden wirklich nur ins Auto hinein, ob sich irgendein Defekt anbahnt. Aber das sagst du der Box über den Funk nicht, denn die drehen sonst durch. In der Box ist das Zittern im Finish eines Marathons noch viel ärger.“

Auf jeden Fall hat Philipp Eng mit seinem zweiten Spa-Sieg seine Position innerhalb der BMWMannsch­aft kräftig gestärkt: „Ich gehe davon aus, auch nächstes Jahr DTM zu fahren. Einen BMWVertrag habe ich ohnedies noch.“

„Ich gehe davon aus, auch im nächsten Jahr DTM zu fahren.“Philipp Eng, Rennfahrer

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BILD: SN/GEPA/PAKUSCH Philipp Eng fährt am Wochenende in Brands Hatch.
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