Prost Mahlzeit, scho wieder a Leich’
„Sauerkrautkoma“ist die fünfte Verfilmung eines Rita-Falk-Krimis.
In Wahrheit hat der Eberhofer (zum fünften Mal gespielt von Sebastian Bezzel) ja Glück gehabt. Anfangs hat es nicht so danach ausgeschaut, wie er eines Montags ins Büro kommt und alle vor ihm schon wissen, dass der Polizeiposten in Niederkaltenkirchen eingespart wurde, Stichwort Strukturreform, und er quasi zwangsbefördert nach München einrücken muss.
Was ein echter Niederkaltenkirchner ist, steht dem Münchner an sich ja mit Misstrauen gegenüber, und so fühlt sich der Eberhofer mit seiner krachledernen Motorradjacke zu Recht unwohl zwischen Hipster-Großstadtpolizeibeamten mit Caffè Latte und MacBook. Aber dann hat er eben das Glück, dass sich im Kofferraum des beileidsbesuchenden Vaters eine Leiche findet, und der alte Freund Birkenberger (Simon Schwarz) verlässlich zum Koermitteln zur Stelle ist. Freilich führt die Spur wieder heim nach Niederkaltenkirchen, sehr zum Missfallen der Münchner Kollegin (Nora Waldstätten) und des plötzlich verdächtigen Bürgermeisters. Immerhin, die alten Freunde freuen sich, die hatten schon diverse Kleinverbrechen in Planung, um der Strukturreform aktiv entgegenzuwirken und die Reinstallierung des Polizeipostens zu erzwingen. Nur Eberhofers Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) weiß nicht recht, ob sie sich freuen soll, denn der Eberhofer will immer noch keine Verbindlichkeit, aber es gehört sich doch, das mit dem Heiraten.
Was an „Sauerkrautkoma“Spaß macht, ist einerseits das wohlige Zurechtfinden in gewohnten Konstellationen und bei bekannten Figuren, der Oma, dem kiffenden Eberhofer-Papa und den anderen. Und wer aufpasst, wird zwischen den Zeilen fündig, in Ausstattung, lebensklugen Nebenbemerkungen, oder in Texten, die die gealterte lokale Punkrockband bei der Schuljubiläumsfeier röhrt (mit Juwelen wie „Es ist mir scheißegal, ob ich lalle, ich geb einen aus für alle“). Wem das zu deppert ist, der geht halt nicht hin.