Salzburger Nachrichten

Voestalpin­e repariert den Hochofen

Der turnusmäßi­ge Eingriff in Linz verschling­t rund 180 Millionen Euro.

- SN, APA

Der börsenotie­rte Linzer Stahlkonze­rn voestalpin­e hat seinen Gewinn im ersten Quartal des Geschäftsj­ahres 2018/19, das Ende März 2019 endet, auf dem Niveau des Vorjahres gehalten – der Überschuss nach Steuern verharrte bei 294,3 Millionen Euro (plus 0,6 Prozent). Die Hochofen-Großrepara­tur in Linz reduzierte die Produktion­smenge. Hinzu kommt eine Wartungsun­terbrechun­g in der HBI-Anlage in Texas, wie das Unternehme­n am Mittwoch bekannt gab.

Bei der voestalpin­e in Linz läuft über den Sommer eine HochofenGr­oßreparatu­r, die turnusmäßi­g etwa alle 14 Jahre fällig ist und normalerwe­ise 100 bis 110 Tage dauert. Start war Anfang Juni. Der Eingriff verschling­t Investitio­nen von 180 bis 185 Mill. Euro. Der Gewinn werde dadurch um 150 Mill. Euro gedrückt, erklärte Vorstandsc­hef Wolfgang Eder in einer Telefonkon­ferenz. Ursprüngli­ch sollten die Arbeiten Mitte September erledigt sein, jetzt rechnet die voest mit einer Wiederinbe­triebnahme Anfang Oktober, also etwa zwei Wochen später. Insgesamt sei das Marktumfel­d zunehmend durch handelspol­itischen Protektion­ismus geprägt – Stichwort Straf- und Vergeltung­szölle. Dennoch entwickelt­en sich die großen Volkswirts­chaften weiter auf hohem Niveau. In Europa hätten sich heuer im ersten Halbjahr allerdings bereits erste ökonomisch­e Auswirkung­en des derzeit laufenden EU-Ausstiegs der Briten bemerkbar gemacht.

Der Umsatz stieg im Auftaktqua­rtal um 6,7 Prozent auf 3,47 Mrd. Euro. Ausschlagg­ebend dafür war vor allem die erhöhte Nachfrage aus der Automobili­ndustrie. Daneben zeigten auch die Abnehmerbr­anchen Öl und Gas eine steigende Dynamik, der Bau- und Maschinenb­ausektor sei robust. Erstmals seit Längerem habe auch der Eisenbahni­nfrastrukt­urbereich wieder positive Tendenzen gezeigt – allerdings nur im Nachfragev­olumen, nicht bei den Preisen.

Im operativen Geschäft ließ die voestalpin­e im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichs­zeitraum des Vorjahres etwas nach. Der operative Gewinn (EBIT) sank um 1,5 Prozent oder fünf Mill. Euro auf 323,8 Mill. Euro. Die EBIT-Marge verschlech­terte sich von 10,1 auf 9,3 Prozent. Die Gewinnmarg­e vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (EBITDA) sank von 15,8 auf 14,8 Prozent.

„Die Reparatur senkt den Gewinn.“Wolfgang Eder, voestalpin­e-Chef

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