Bevor das Licht ausging gab es einen besonderen Torjubel
Salzburg steht nach dem 3:0 gegen Shkëndija Tetovo mit einem Bein im Play-off. Die ohnehin schon skurrile Champions-League-Geschichte der Bullen ist um ein kurioses Kapitel reicher.
SALZBURG. Red Bull Salzburg und die Champions League, das war bisher eine Geschichte voller Missverständnisse und Unwägbarkeiten. Von Düdelingen über Malmö bis Rijeka. Im elften Anlauf, die Königsklasse des europäischen Fußballs zu erreichen, ist ein weiteres Kapitel in der bunten Champions-LeagueGeschichte dazugekommen. Die Salzburger bezwangen am Mittwochabend den mazedonischen Doublesieger Shkëndija Tetovo mit 3:0 und legten damit eine sehr gute Basis für das Rückspiel nächsten Dienstag in Skopje. Als Widersacher der Bullen entpuppte sich dabei nicht nur der Gegner, sondern auch das Wetter. Ein schweres Gewitter legte gegen Spielende das StadionFlutlicht lahm, dazu kamen die brütende Hitze beim Anpfiff und Starkregen in der zweiten Hälfte.
Salzburg trotzte aber allen Widrigkeiten und ging als verdienter Sieger aus diesem Spiel, das man über weite Strecken dominierte, allerdings kam auch Shkëndija immer wieder zu Topchancen. Cican Stankovic, der den verletzten Salzburger Europacup-Torhüter Alexander Walke würdig vertrat, machte alle Möglichkeiten der Mazedonier zunichte. Auf Seiten von Red Bull Salzburg trafen zwei Mal Munas Dabbur sowie Diadie Samassekou.
Stürmer Dabbur sorgte mit einem sicher verwandelten Elfmeter (nach Foul an ihm selbst) für das 1:0 (16.). Es war der 200. Treffer in der Salzburger Europacup-Geschichte. Bei einem Handspiel im Strafraum eines Mazedoniers blieb die Pfeife des Referees stumm (26.). Kurz riss danach der Faden im Spiel des österreichischen Serienmeisters, mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff erhöhte Dabbur nach einem Freistoß von Zlatko Junuzovic per Kopf aber auf 2:0 (45.+3.). Bevor wenige Minuten vor Schluss das Licht ausging, gab es noch einen ganz besonderen Torjubel bei den Salzburgern. Diadie Samassekou traf per Elfmeter zum 3:0 (81.). Es war sein erster Treffer in seinem 92. Spiel für die Bullen. Junuzovic sah noch Gelb-Rot (83.), danach spielte das Wetter seine Streiche. Junuzovic versuchte die Vorfälle mit Fassung zu tragen: „Mein Ausschluss war ziemlich unnötig. Das ist sehr bitter. Aber die Jungs werden das in Mazedonien schon hinkriegen.“Der klare Sieg im Hinspiel sei sehr wichtig. „Wir haben jetzt einen guten Polster, dürfen uns darauf aber nicht ausruhen.“
Nicht mehr mit von der Partie war Salzburgs Nachwuchschef Ernst Tanner. Er weilt derzeit in den USA und steht unmittelbar vor der Verpflichtung als Sportdirektor beim Major-LeagueClub Philadelphia Union.